Europas weltpolitische Mitverantwortung
Die globale Vernetzung fordert die Leistungsfähigkeit der Europäischen Union
02.06.2008 · Forschungsgruppe Europa
Europa ist störanfälliger als jeder andere Akteur in der Weltpolitik. Seine wirtschaftlichen und politischen Interessen reichen deutlich über den eigenen Gestaltungsraum hinaus, da Europa durch Krisen und Konflikte, Störungen oder Blockaden im Handel wie in der Rohstoffversorgung unmittelbar betroffen ist. Geopolitisch gesehen liegt die Europa in sensibler und unruhiger Nachbarschaft, deren Entwicklung, Politik und Perspektive zugleich besondere Interessen der anderen heutigen und potentiellen Weltmächte berührt: Sie grenzt im Osten von der Barentssee im hohen Norden bis zum Schwarzen Meer an den Raum der früheren Supermacht Sowjetunion, im Südosten an den Nahen und Mittleren Osten und im Süden an die Staaten Nordafrikas. Über ihre Mitgliedstaaten bestehen besondere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Beziehungen, zum Teil auch Sicherheitsbindungen und Militärpräsenz in Staaten Schwarzafrikas, Asiens und Lateinamerikas.
Schon aufgrund ihrer schieren Größe und wirtschaftlichen Stärke ist die Europäische Union ein Faktor in der Weltpolitik. Sie ist es auch, weil die freiwillige Bündelung von Souveränität zur Gewinnung gemeinsamer Handlungsfähigkeit in der Europäischen Union Strahlkraft nicht nur an der Peripherie Europas entwickelt, sondern weit darüber hinaus. Die Integration zeigt sich so nicht nur als Überlebensrezept der kleinräumigen Staatenwelt des alten Kontinents, sondern als eines der zentralen Konzepte für die Gestaltung der internationalen Ordnung in einer zusammenwachsenden Welt.
Die globale Vernetzung fordert die Leistungsfähigkeit der Europäischen Union auf dem Sektor der Sicherheit in besonderer Weise. Die Bertelsmann Stiftung hat im Rahmen ihrer Europa-Initiativen den Entwicklungsprozess der EU Außen- und Sicherheitspolitik über die zurückliegenden Jahre hinweg konzeptionell mit Analysen, Handlungskonzepten und Strategieempfehlungen begleitet.
Zwei große Aufgaben bestimmen die weltpolitische Agenda der EU in den kommenden Jahren sie stehen im Mittelpunkt der Projektarbeit: einerseits die Steuerung wachsender Verflechtung, andererseits die Wahrung der Sicherheit und die konstruktive Regelung von Konflikten.
Beide Gestaltungsfragen sind zentral sowohl für die Entwicklung strategischer Partnerschaften, allen voran zu den USA, wie die Weiterentwicklung des weltpolitischen Instrumentariums. Aus diesen Überlegungen ergeben sich folgende Schwerpunktsetzungen für die Projektarbeit:
- Transatlantische Beziehungen
- Weiterentwicklung des weltpolitischen Instrumentariums der Europäischen Union
- Konstruktive Konfliktregelung
Die Kernfragen in der Projektarbeit lauten:
1. In welcher Weise kann die EU auf die Gestaltung der internationalen Beziehungen Einfluss nehmen? Welche neuen strategischen Partnerschaften und internationalen Mächtekonstellationen sind hierfür relevant insbesondere mit Blick auf die Zukunft des transatlantischen Verhältnisses sowie die Beziehungen zu Russland und China? Wie müssen ihre Beziehungen zu internationalen Organisationen vor allem der UN, der WTO und der OSZE ausgestaltet werden?
2. Worin bestehen die größten strategischen Herausforderungen und Risiken für die Europäische Union? Wie kann die erforderliche Vernetzung innerer und äußerer Sicherheit in der EU und global gewährleistet werden? Welcher außen- und sicherheitspolitischen Strategie bedarf es dazu? Ist die neue Europäische Sicherheitsstrategie ausreichend? Was ist für ihre Umsetzung erforderlich?
3. Wie kann das große Europa zu einem außen-, sicherheits- und verteidigungspolitischen Akteur entwickelt werden? Welche institutionellen Reformen und operativen Kapazitäten sind dafür erforderlich?
News zum Thema
Forschungskolloquium mit Brânduşa Predescu
10.06.2009 · C·A·P
Forschungskolloquium mit Daniel Grotzky, Renova Gruppe
25.05.2009 · C·A·P
Ein Kommentar von Thomas Bauer zur Debatte um das Transportflugzeug A400M
12.03.2009 · Financial Times Deutschland
Zur Rolle der EU im Kaukasus-Konflikt - ein Artikel von Thomas Bauer
01.09.2008 · Financial Times Deutschland
C·A·P Policy Analysis · 1 · 2008
17.03.2008 · Florian Baumann
Dr. Knut Kirste, NATO Public Diplomacy Division, zu Besuch am C·A·P
25.02.2008 · C·A·P
The gap between German rhetoric and reality is likely to increase as elections near
18.02.2008 · dw-world.de
Dritter Bericht der "Venusberg-Gruppe"
17.12.2007 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
The European Union's Future Role in Kosovo
C·A·P Policy Analysis · 1 · 2007
15.12.2007 · Dominik Tolksdorf
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Jörg Monar am C·A·P
02.12.2007 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Konferenz des "Global Policy Council" in Berlin
26.10.2007 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Die Europäische Union sollte konsequent umsteuern.
Von Stefani Weiss
31.08.2007 · spotlight europe #2007-05
C·A·P Policy Analysis · 3 · 2007
23.07.2007 · Thomas Bauer, Florian Baumann
C·A·P Policy Analysis · 2 · 2007
30.05.2007 · Florian Baumann
Interview mit Franco Algieri über die Geschichte und das Potential des Gipfels
28.05.2007 · DW-WORLD.DE
Ein Artikel von Prof. Dr. Werner Weidenfeld
20.04.2007 · Politicum 100 (Österreich)
Lessons from the EU and ASEAN
19.03.2007 · C·A·P & Konrad-Adenauer-Stiftung
Europa hat zwei Gesichter. Es gab Zeiten, da waren die Europäer vom Wunder der Integration verzaubert.
15.03.2007 · Von Werner Weidenfeld
Streit zwischen Russen und Amerikaner - Europa schweigt. Ein Kommentar von Thomas Bauer.
13.02.2007 · Financial Times Deutschland
Handlungsfelder auf dem Weg in die EU
25.01.2007 · EU-Reform-Spotlight 01/2007
Wie Europa wieder den Glauben an sich selbst gewinnen u. sogar zu einer gemeinsamen Außenpolitik finden könnte
16.11.2006 · Süddeutsche Zeitung
Prospects and Challenges for the 21st Century -
8th Europe-East Asia Think Tank Dialogue in Munich
15.11.2006 · C·A·P & Konrad-Adenauer-Stiftung
Präsentation von Josef Janning beim International Bertelsmann Forum 2006
30.10.2006 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Interview mit Thomas Bauer über die Konsequenzen des Atomwaffentests in Nordkorea
18.10.2006 · domradio.de
Franco Algieri: "Die Europäer treten heute härter und selbstbewusster gegenüber China auf."
10.09.2006 · Financial Times Deutschland
Interview mit Prof. Dr. Werner Weidenfeld zu den transatlantischen Beziehungen
20.06.2006 · Volksstimme Magdeburg
Experten diskutieren Trends, Herausforderungen und Szenarien beim "Global Policy Council" in Berlin
07.06.2006 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Die Bertelsmann Stiftung hat in einer Studie nach den künftigen Weltmächten gefragt.
02.06.2006 · Financial Times Deutschland
Interview mit Franco Algieri, Asienexperte der Bertelsmann Forschungsgruppe Politik am C·A·P.
23.05.2006 · tz München
Problems, Potentials and Policy Options
C·A·P Policy Analysis · 2 · 2006
13.04.2006 · Iris Kempe, Kurt Klotzle
C·A·P Policy Analysis · 1 · 2006
29.03.2006 · Kurt Klotzle
Herausforderung für Demokratie und Wohlstand. Ein Buch von Peter Hennicke und Michael Müller.
28.02.2006 · Rezension von Jürgen Turek
William Smyser zu Besuch im C·A·P
09.02.2006 · C·A·P
Claims and Realities of a Comprehensive European Armaments Policy Strategy
20.12.2005 · EU-Reform-Spotlight 06/2005
A Transatlantic Dialogue - Expertentagung im C·A·P
13.12.2005 · C·A·P
Franco Algieri, Thomas Bauer, Klaus Brummer
03.11.2005 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Strategies for Economic Reconstruction and Post-conflict Management
19.09.2005 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
C·A·P Analyse · 1 · 2005
30.08.2005 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Der transatlantische und innereuropäische Streit um die richtige China-Strategie. Von Franco Algieri.
07.04.2005 · Süddeutsche Zeitung
Der Band untersucht das konstitutionelle Fundament des großen Europa. Herausgegeben von Werner Weidenfeld.
17.03.2005 · C·A·P
Modern jihad has created its own economy of terror. A new book by Loretta Napoleoni researches the facts.
24.02.2005 · Reviewed by Jürgen Turek
Präsentation eines neuen sicherheitspolitischen Strategiepapiers der Venusberg Gruppe in Brüssel.
07.06.2004 · C·A·P
Artikel von Franco Algieri zur Osterweiterung der EU
01.02.2004 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik