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Bertelsmann Transformation Index stößt auf großes Interesse in den USA

Amerikaner begrüßen innovativen Ansatz

18.10.2004 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik



Wenige Monate nach der erstmaligen Veröffentlichung des Bertelsmann Transformation Index (BTI) in Deutschland hat eine Delegation der Bertelsmann Stiftung und des C·A·P unter Leitung von Josef Janning, Leiter des Themenfeldes Internationale Verständigung der Bertelsmann Stiftung und stellv. Direktor des C·A·P, das globale Ranking in den USA vorgestellt. Auch im Ursprungsland von Demokratiemessung und internationalen Leistungsvergleichen löste das neuartige Instrument zur Analyse der politischen Gestaltungsfähigkeit auf dem Weg zur marktwirtschaftlichen Demokratie in 116 Entwicklungs- und Transformationsländern eine breite Resonanz aus.

"Der BTI ist ein herausragendes Projekt und bereichert mit seinem umfassenden Ansatz unsere eigenen Analysen", zeigte sich Shigeo Katsu, Vizepräsident der Weltbank, von der Präsentation der Ergebnisse beeindruckt. Fazit der anschließenden Diskussion mit rund 30 Mitarbeitern der internationalen Finanzorganisation, die jahrzehntelange Erfahrung mit der Erhebung und dem Vergleich von wirtschaftlichen und politischen Daten hat: Der BTI ist nicht nur ein ernstzunehmender Neuling auf internationaler Bühne, sondern birgt durch seinen Fokus auf das politische Management erstmals die Chance, Leistungen von Politikern in Transformationsprozessen solide und fundiert zu bewerten. Eine Einschätzung, die die Gesprächspartner vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) durchaus teilten. Nur ein unabhängiger Akteur der Zivilgesellschaft wie die Bertelsmann Stiftung könne sich jedoch dieses wichtigen, aber politisch äußerst brisanten Themas annehmen.

Auch die Teilnehmer von Diskussions- und Vorstellungsrunden auf Einladung des renommierten Washingtoner Think Tanks Brookings Institution oder der Universität Yale begrüßten die Innovation von der anderen Seite des Atlantiks, zumal die Kriterien des BTI zur Messung von Demokratie und Marktwirtschaft mit ihrer Betonung von Rechtsstaatlichkeit, Partizipation und sozialer Verantwortung ein weitaus umfassenderes Bild von der Qualität politischer Systeme zeichnen, als die bisher existierenden Indizes.

Zeugnisse der positiven Resonanz sind die zahlreichen Kooperationsangebote weiterer Gesprächspartner. So sieht etwa die Organisation Freedom House, mit ihrem jährlichen Bericht zum Stand von bürgerlichen Rechten und politischen Freiheiten in der Welt eine der ältesten und renommiertesten Institutionen der Demokratiemessung, vielversprechende Ansätze zu einer zukünftigen Zusammenarbeit zu ausgewählten Schwerpunktthemen und regte einen transatlantischen Dialog über internationale Ländervergleiche an. Das Democracy Coalition Project, eine Intiative zur Stärkung der weltweiten Gemeinschaft von Demokratien auf zivilgesellschaftlicher und Regierungsebene, möchte die Bertelsmann Stiftung als wichtigen europäischen Partner gewinnen. Das National Endowment for Democracy bot dem Transformationsprojekt die Mitgliedschaft in ihrem internationalen Netzwerk von 52 Think Tanks an, die sich mit Demokratieforschung und Politikberatung in Transformationsländern beschäftigen.

Jenseits der Bestätigung der bisher geleisteten Arbeit erfüllten die intensiven Debatten über Ansatz, Methodik und Ergebnisse des Bertelsmann Transformation Index einen weiteren wichtigen Zweck. Kurz vor dem Startschuss zur Aktualisierung des BTI können die wertvollen Anregungen der amerikanischen Gesprächspartner unmittelbar in den Evaluations- und Überarbeitungsprozess einfließen.


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