ZERO WASTE
EU Entscheidungsprozesse online simulieren
Am 20.07.2021 fand bereits zum zweiten Mal erfolgreich die online Version des von Eva Feldmann-Wojtachnia (C·A·P) entwickelten Planspiel „Zero Waste“ zur Umweltpolitik der EU in Kooperation mit der Konrad Adenauer Stiftung statt.
17.08.2021 · C·A·P
KAS Stipendiat*innen bei der EU Simulation ZERO WASTE
Fast wie im echten Leben erheben sich zum Auftakt des EU-Planspiels die Mitglieder des Ministerrates, des Europäischen Parlaments und der konsultierten Lobby-Gruppen zur Eröffnungsrede der Europäischen Kommission, während die Klänge der Europa Hymne das Ganze feierlich untermalen. Diesem Augenblick ging eine intensive Vorbereitungszeit voraus. Denn im Anschluss wird es in die Arbeitssitzungen gehen, um eine von der EU-Kommission vorgeschlagene fiktive Richtlinie zur europaweiten Reduzierung von Plastik- und Kunststoffmüll in den Mitgliedsländern zu besprechen. Die Ziele der Kommission: bis 2023 soll die Deponierung von Kunststoffabfällen jeglicher Art verboten werden, Kunststofftüten schrittweise bis 2030 eliminiert und die Einführung umweltfreundlicher Technologien bis 2025 verpflichtend für die EU-Mitgliedsländer sein.
Auch ohne die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie wäre das ein ambitioniertes Vorhaben. Es prallen in den Sitzungen unterschiedliche Länder- und Fraktionsinteressen aufeinander. Auch die Vertreter*innen der Wirtschaftsverbände sowie die Umweltorganisationen möchten erreichen, dass ihre Interessen in der geplanten Richtlinie berücksichtigt werden.
Hitzige Diskussionen und intensives Ringen um Zeiträume, Teilziele und Spielräume bestimmen die Debatten – ganz so wie man es aus der Realität des EU-Alltages kennt. Doch das Besondere an diesem Planspielformat: Die Teilnehmenden agieren alle vom heimischen Schreibtisch aus und sind den Sitzungen online zugeschaltet. Kamera, Mikrophon, PC und Smartphone ermöglichen den Austausch und die Interaktion mit den Kolleg*innen. Alle technischen Möglichkeiten werden voll ausgeschöpft. Das Stimmungsbild der Teilnehmenden am Ende des Planspieltages ist eindeutig: auch online lassen sich die Entscheidungsabläufe in der EU perfekt simulieren, weder der Spaß- noch der Lernfaktor kommen dabei zu kurz!
Angeleitet wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen während des Planspiels von Eva Feldmann-Wojtachnia, Leiterin der Forschungsgruppe Jugend und Europa am Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P), und dem C·A·P-Planspielteamer Stefan Ebert. Nach einer Einführung in Organe und Entscheidungsverfahren auf EU-Ebene leiteten sie dieses Online-Formats und konnten die Teilnehmenden mit ihrer Expertise bei Nachfragen bei europapolitischen Fragestellungen unterstützen.
Als besonders gelungen stuften die Teilnehmenden des Begabtenförderungsprogramms der Konrad Adenauer Stiftung auch den hybriden Mix von klassischen Präsenz-Planspiel-Elementen und dem eigens entwickelten Online Format ein. So hatten sie z.B. vorab ihre Rollenprofile und Hintergrundinformationen per Post erhalten und durften den Umschlag erst gemeinsam während der Online-Schaltung öffnen – ein spannender Moment für alle Beteiligten! Dadurch gelang es, eine authentische Atmosphäre aufzubauen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es online so gut funktioniert und man auch so intensive Diskussionen führen kann. Das Planspiel macht europäische Politik am eigenen Leib erfahrbar“, war während der Auswertungsrunde immer wieder zu hören. Ein lehrreicher und gewinnbringender Tag, um politische Entscheidungsfindungsverfahren auf EU-Ebene besser zu durchdringen, diese zu erleben und den Transfer zur eigenen Lebenswelt herzustellen – auch in diesem Punkt waren sich alle einig!
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