Fokus Europa: Strategien verstehen. hinterfragen. neu denken
DiskursLab der Schule des strategischen Denkens in Berlin von 21.-25.2.22
14.03.2022 · C·A·P
Der erste Jahrgang der Schule des strategischen Denkens mit Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld und Dr. Klaus Höchstetter am Eingang der Europäischen Akademie Berlin.
Fotos: Yves Sucksdorff, Berlin © 2022 / C·A·P
Die von der Klaus-Höchstetter-Stiftung mit dem C·A·P gegründete Schule des strategischen Denkens veranstaltete erstmals ein DiskursLab, das vom 21. bis 25. Februar 2022 in der Europäischen Akademie Berlin stattfand. 13 Studierende unterschiedlicher Fachbereiche und Universitäten aus Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Österreich erhielten unter der Leitung von Eva Feldmann-Wojtachnia und Dr. Barbara Tham die Möglichkeit zu einem anspruchsvollen Programm, das sich fünf Tage lang dem Thema „Fokus Europa: Strategien verstehen. hinterfragen. neu denken.“ widmete.
Prof. Dr. Dr. Werner Weidenfeld (Direktor des C·A·P) begrüßt die Teilnehmenden und führt in den Strategiebegriff ein
Zu Beginn der Woche stand, nach ersten Diskussionen über den Strategiebegriff zwischen den Teilnehmenden, ein Vortrag von Prof. Dr. Werner Weidenfeld, auf dem Programm. Er beklagte in seinen Ausführungen eine strategische Sprachlosigkeit in der europäischen Politik. Prof. Weidenfeld legte dar, welche Schritte unternommen werden müssen, um dieses Defizit zu überwinden und untermauerte seine Thesen mit empirischen Beispielen aus der europäischen Integration.
Dr. Eric von Breska (EU-Kommission) wurde online aus Brüssel zugeschaltet
Nach dem erkenntnisreichen Vortrag mit anschließender Diskussion startete der nächste Tag mit einem Austausch mit Dr. Eric von Breska, Direktor der Task Force Aufbau und Resilienz in der EU-Kommission. Bei diesem Programmpunkt bekamen die Teilnehmenden Einblicke in die Strategien der Europäischen Union bei der Umsetzung des NextGenerationEU Fund und lernten etwas über die Bedeutung der operativen Umsetzung von strategischen Konzepten.
Am Nachmittag wurde das Strategiepapier des C·A·P vorgestellt. Anschließend widmete sich die Gruppe den wissenschaftlichen Grundlagen und beschäftigte sich dabei mit weiterführenden wissenschaftlichen Texten zu verschiedenen Theorien und Strategie-Definitionen.
Auf die Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Strategiebildung erörterten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen die als relevant erachteten Kernpunkte und stellten ihre Ergebnisse zur Diskussion.
Die Teilnehmenden diskutieren über ihre Erkenntnisse zur Strategiebildung mit Dr. Klaus Höchstetter
Am dritten Tag des DiskursLabs wurden die notwendigen Kompetenzen für eine Strategiebildung thematisiert und strategisches Denken praktisch erprobt. In einem kreativen Rahmen erarbeiteten die Teilnehmenden ein Schaubild zu den Kompetenzen, die für einen vollständigen Strategiebildungsprozess notwendig sind.
Prof. Ulrich Schlie (Universität Bonn) gibt einen Einblick in die Tätigkeit als strategischer Politikberater der Bundesregierung
Nachdem die theoretischen Grundlagen gefestigt waren, stand ein Blick auf die politische Praxis auf dem Programm. Prof. Ulrich Schlie, Inhaber der Henry Kissinger Professur für Sicherheits- und Strategieforschung an der Universität Bonn referierte hierzu über die Verbindung von Theorie und Praxis. Anschließend diskutierte er mit den Teilnehmenden über aktuelle Herausforderungen und Strategien in der deutschen und europäischen Außen- und Sicherheitspolitik.
Am vierten Tag fanden sich die Teilnehmenden erneut in kleinen Gruppen zusammen, um eine eigene Strategie im Themenfeld „Digitale Souveränität“ zu entwickeln. Dazu gab es Input aus den Strategiepapieren der Europäischen Union sowie von Dr. Julia Pohle, Senior Researcher am WZB Berlin. Nach einer mehrstündigen Arbeitsphase stellten die Gruppen ihre Strategien zu den von ihnen selbst gewählten Schwerpunkten vor und erläuterten ihre Ideen von den grundlegenden Werten bis hin zur Umsetzung.
Dr. Klaus Höchstetter und Prof. Dr. Eckart Stratenschulte diskutieren mit den Teilnehmenden über die aktuelle Situation in der Ukraine
Den Abschluss des Tages bildete ein Kamingespräch mit Dr. Klaus Höchstetter, dem Vorstand der Klaus-Höchstetter-Stiftung und Prof. Dr. Eckart Stratenschulte, dem ehemaligen Direktor der Europäischen Akademie Berlin sowie Experte für Osteuropa. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, über strategische Herausforderungen für die EU zu diskutieren, ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Krieg in der Ukraine.
Tobias Winkler MdB (CSU) und Dr. Ann-Veruschka Jurisch MdB (FDP) diskutieren online mit den Teilnehmenden über die Europastrategie Deutschlands
Am letzten Seminartag konnten sich die Teilnehmenden mit Tobias Winkler MdB und Dr. Ann-Veruschka Jurisch, beide Mitglied des Europaausschusses des Deutschen Bundestags, über die Europastrategie Deutschlands auszutauschen, wobei neben dem strategischen Kompass der EU die aktuelle Lage in der Ukraine thematisiert wurde.
Den Abschluss einer gelungenen Woche bildete die Übergabe der Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme am DiskursLab der Schule des strategischen Denkens durch Dr. Klaus Höchstetter und Prof. Dr. Werner Weidenfeld.
Der 1. Jahrgang der Schule des strategischen Denkens
Farras Fathi
Larissa Greul
Lukas Heinrich
Matthias Hoffjahn
Nadine Huber
Jeanne Leruth
Ralph Löhrer
Vera Offizier
Sophie Rohrhofer
Luis Sanktjohanser
Franca Schneider
Adrian Ter Hell
Tobias Urbin
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