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Stärken und Schwächen der OECD-Staaten

Auftaktsitzung des Beirates zum "Bertelsmann Reform Index" in Berlin

22.01.2007 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik



Das BRI-Konzept für den Vergleich der Zukunftsfähigkeit marktwirtschaftlicher Demokratien, das vom C·A·P in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung entwickelt wurde, ist beim wissenschaftlichen Beirat des "Bertelsmann Reform Index" (BRI Board) auf breite Zustimmung gestoßen. Am 18. Januar trat das neu geschaffene Gremium auf Einladung von Prof. Dr. Werner Weidenfeld, Direktor des C·A·P, erstmals im Berliner Bertelsmann Haus zusammen. Mit ihrer positiven Reaktion auf das Projekt-Konzept haben die Beiratsmitglieder den Startschuss für die praktische Arbeit am BRI gegeben.

Nach eineinhalb Jahren konzeptioneller Vorarbeit kann nun die Gutachtenvergabe an die Länderberichterstatter zu den 30 hochentwickelten Industriestaaten der OECD erfolgen. So lautet das zentrale Ergebnis der gestrigen Beratungen des BRI Boards, das künftig für den letzten Abgleich der Ranking-Ergebnisse im BRI verantwortlich ist und zentrale Weichenstellungen für dessen Weiterentwicklung berät. Dem Beirat unter Vorsitz von Werner Weidenfeld gehören ausgewiesene Sachkenner wie Klaus Gretschmann, Generaldirektor Binnenmarkt im EU-Ministerrat, die Demokratieforscher Hans-Dieter Klingemann und Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin, Martin Hüfner, ehemaliger Chefvolkswirt der HypoVereinsbank Group, Rolf J. Langhammer, Vizepräsident des Kieler Weltwirtschaftsinsituts, sowie Ulrich van Suntum, Wirtschaftsprofessor an der Universität Münster, an.

Mit geringfügigen Änderungen billigte das Board sowohl das Konzeptpapier zum BRI als auch den Entwurf für den standardisierten Fragebogen. Auf dessen Grundlage werden jeweils drei Länderberichterstatter die Reformleistungen und das Reformmanagement der OECD-Länder bewerten. Damit steht der weitere Fahrplan für die Erstellung des Reform-Index fest: Mitte Februar werden die Ländergutachter zu einer Kick-off-Konferenz in der Repräsentanz erwartet, um sie mit dem Messverfahren und dem "reform spirit" des BRI vertraut zu machen. Einen Monat später folgt die Freischaltung der BRI-Datenbank, die den Länderberichterstattern für ihre Bewertungen zur Verfügung gestellt wird – die gesamte Durchführungsphase läuft online ab. Die Gutachter für jedes Land beantworten in der Datenbank ausführlich 80 qualitative Fragen. Weitere 90 quantitative Indikatoren werden mit Hilfe von Daten der OECD, der Weltbank und anderen internationalen Organisationen ermittelt. Anschließend führen sieben Regionalkoordinatoren die Einzelergebnisse in Ländergruppen zusammen und gleichen sie miteinander ab, bevor die Bewertungen in ihrer Gesamtheit dem BRI Board zur letzten Abstimmung vorgelegt werden.

"Das Länder-Ranking, das dann publiziert werden wird, ist in erster Linie ein Dramatisierungsinstrument, um öffentliche Aufmerksamkeit und politische Reformbereitschaft zu erzeugen", betonte Werner Weidenfeld: Viel wichtiger sei aber die sorgfältige Auswertung und Aufbereitung der Einzeldaten des Reform-Index, um Stärken und Schwächen der OECD-Staaten empirisch belegen und daraus plausible Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Nur so könne der "Bertelsmann Reform Index" seinen Hauptzweck entfalten – die Funktion eines wirksamen und innovativen Instruments zur operativen Beratung politischer Entscheider.


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