Der Beginn einer neuen transatlantischen Ära?
Jamie Shea, Ursula Plassnik und Robert Blackwill zu Gast am Centrum für angewandte Politikforschung
10.02.2009 · C·A·P
Robert Blackwill, Dr. Ursula Plassnik und und C·A·P-Direktor Prof. Dr. Werner Weidenfeld
Das Centrum für angewandte Politikforschung hat die diesjährige Sicherheitskonferenz mit einem eigenen Rahmenprogramm begleitet, für das es namhafte Experten gewinnen konnte. Im Rahmen von Arbeitstreffen mit Mitarbeitern des Hauses und externen Gästen wurden die drängenden Fragen auf der internationalen Agenda behandelt sowie Optionen für transatlantische Lösungsansätze diskutiert. Dabei wurde auch deutlich, dass sich allein mit der Wahl Obamas keine Veränderungen in den Beziehungen zwischen den USA und Europa ergeben werden. Vielmehr sind die Europäer gefragt, der Dialogbereitschaft Washingtons nun auch substantielle Angebote entgegenzubringen.
C·A·P-Vizedirektor Jürgen Turek und Jamie Shea
Mit Jamie Shea, dem Direktor der Policy Division bei der NATO in Brüssel, wurde der bevorstehende Jubiläumsgipfel der Allianz diskutiert. Des Weiteren ging es um die Frage, welche Rolle die NATO bei den anstehenden Zukunftsthemen wie Energiesicherheit und Klimawandel spielen kann. Das Thema Afghanistan dürfte noch auf längere Sicht die transatlantischen Partner beschäftigen, wobei der Blick zunehmend auf das Nachbarland Pakistan fällt.
Die ehemalige österreichische Außenministerin Dr. Ursula Plassnik legte ihre Einschätzung der zukünftigen transatlantischen Partnerschaft dar. Wichtige Themen waren in diesem Gespräch auch die Frage eines neuen effektiven Multilateralismus und die Haltung der Europäer gegenüber dem iranischen Atomprogramm.
Robert Blackwill, Senior Fellow bei der RAND Corporation sowie ehemaliger US-Botschafter in Indien und Berater von George Bush Sr. während der Verhandlungen zur deutschen Wiedervereinigung, stellte in seinem Vortrag die Notwendigkeit substantieller Unterstützung seitens der Europäer in den Mittelpunkt. Die Diskussionen und Beiträge machten deutlich, dass die transatlantischen Beziehungen mit schwierigen Aufgaben konfrontiert werden. Jedoch betonten alle Beteiligten, dass die Chancen für einen Neuanfang in der strategischen Partnerschaft äußerst günstig stehen. Diese Chance gelte es nun zu ergreifen. Eine Gelegenheit, dem Wunsch nach einem "transatlantic change we can believe in" greifbare Ergebnisse folgen zu lassen, bietet sich bereits im Mai bei den Feierlichkeiten in Kehl/Straßbourg zum 60-jährigen Bestehen des Nordatlantischen Bündnisses.
Michael Bauer und Matthias Chardon (C·A·P)
Thomas Bauer und Jürgen Turek (C·A·P)
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