Bertelsmann Transformation Index stößt auf großes Interesse in den USA
Amerikaner begrüßen innovativen Ansatz
18.10.2004 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
"Der BTI ist ein herausragendes Projekt und bereichert mit seinem umfassenden Ansatz unsere eigenen Analysen", zeigte sich Shigeo Katsu, Vizepräsident der Weltbank, von der Präsentation der Ergebnisse beeindruckt. Fazit der anschließenden Diskussion mit rund 30 Mitarbeitern der internationalen Finanzorganisation, die jahrzehntelange Erfahrung mit der Erhebung und dem Vergleich von wirtschaftlichen und politischen Daten hat: Der BTI ist nicht nur ein ernstzunehmender Neuling auf internationaler Bühne, sondern birgt durch seinen Fokus auf das politische Management erstmals die Chance, Leistungen von Politikern in Transformationsprozessen solide und fundiert zu bewerten. Eine Einschätzung, die die Gesprächspartner vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) durchaus teilten. Nur ein unabhängiger Akteur der Zivilgesellschaft wie die Bertelsmann Stiftung könne sich jedoch dieses wichtigen, aber politisch äußerst brisanten Themas annehmen.
Auch die Teilnehmer von Diskussions- und Vorstellungsrunden auf Einladung des renommierten Washingtoner Think Tanks Brookings Institution oder der Universität Yale begrüßten die Innovation von der anderen Seite des Atlantiks, zumal die Kriterien des BTI zur Messung von Demokratie und Marktwirtschaft mit ihrer Betonung von Rechtsstaatlichkeit, Partizipation und sozialer Verantwortung ein weitaus umfassenderes Bild von der Qualität politischer Systeme zeichnen, als die bisher existierenden Indizes.
Zeugnisse der positiven Resonanz sind die zahlreichen Kooperationsangebote weiterer Gesprächspartner. So sieht etwa die Organisation Freedom House, mit ihrem jährlichen Bericht zum Stand von bürgerlichen Rechten und politischen Freiheiten in der Welt eine der ältesten und renommiertesten Institutionen der Demokratiemessung, vielversprechende Ansätze zu einer zukünftigen Zusammenarbeit zu ausgewählten Schwerpunktthemen und regte einen transatlantischen Dialog über internationale Ländervergleiche an. Das Democracy Coalition Project, eine Intiative zur Stärkung der weltweiten Gemeinschaft von Demokratien auf zivilgesellschaftlicher und Regierungsebene, möchte die Bertelsmann Stiftung als wichtigen europäischen Partner gewinnen. Das National Endowment for Democracy bot dem Transformationsprojekt die Mitgliedschaft in ihrem internationalen Netzwerk von 52 Think Tanks an, die sich mit Demokratieforschung und Politikberatung in Transformationsländern beschäftigen.
Jenseits der Bestätigung der bisher geleisteten Arbeit erfüllten die intensiven Debatten über Ansatz, Methodik und Ergebnisse des Bertelsmann Transformation Index einen weiteren wichtigen Zweck. Kurz vor dem Startschuss zur Aktualisierung des BTI können die wertvollen Anregungen der amerikanischen Gesprächspartner unmittelbar in den Evaluations- und Überarbeitungsprozess einfließen.
News zum Thema
Qualität demokratischen Regierens sinkt weltweit
02.12.2009 · Forschungsgruppe Zukunftsfragen
Weltbankberaterin Barbara Balaj am C·A·P
02.11.2009 · C·A·P
Politikwissenschaftler Werner Weidenfeld im Audio-Interview
01.10.2009 · Bayern 2 / Radiowelt
Working Papers der Forschungsgruppe Zukunftsfragen
23.09.2009 · C·A·P