Tschechen und Deutsche als Nachbarn - Spuren der Geschichte in grenzregionalen Identitäten
Von Michael Weigl

23.06.2008 · Forschungsgruppe Deutschland
Grenzen trennen nicht nur, sondern schlagen auch Brücken zwischen Staaten, Menschen, Fremdbildern und Selbstverständnissen. Die Hoffnung, dass Grenzräume zwischen alten und neuen EU-Mitgliedsstaaten derart zur Keimzelle des Erweiterungsprozesses werden würden, erfüllte sich jedoch kaum. Die ehemalige Frontstellung zu überwinden erwies sich auch in den Regionen entlang der bayerisch-tschechischen Grenze als schwieriger als anfangs angenommen. Von der viel beschworenen Lage im "Herzen Europas" ist hier im Alltag oft nur wenig zu spüren. Warum dies auch siebzehn Jahre nach Ende des Ost-West-Konflikts noch so ist, stellt die zentrale Fragestellung der vorliegenden Studie dar.
Auf Grundlage von schriftlichen Quellen und qualitativen Interviews analysiert Michael Weigl, Mitarbeiter der Forschungsgruppe Deutschland des C·A·P, die regionale Identitätsarbeit in den Grenzregionen, die identitäre Einbettung des Anderen jenseits der Grenze sowie ihre Folgen für die deutsch-tschechischen Beziehungen. Dass Spuren der Geschichte viel subtiler auf regionale Identitäten wie grenzüberschreitende Dialoge einwirken als vielfach angenommen, ist dabei eines der zentralen Ergebnisse der Studie. Hervorgegangen ist diese Publikation aus einem von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojekt des C·A·P und der Abteilung Grenzland des Soziologischen Instituts der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.
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