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Die EU als Risikogemeinschaft

C·A·P Analyse · 3 · 2008

Michael Bauer, Thomas Bauer, Florian Baumann: Die EU als Risikogemeinschaft - Ein Diskussionsbeitrag zur Zukunft der europäischen Integration
C·A·P Analyse · 3 · 2008

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11.10.2008 · Michael Bauer, Thomas Bauer, Florian Baumann



Die Bürger der Europäischen Union sehen sich durch eine Vielzahl von ökonomischen, sozialen und ökologischen Risiken betroffen. In den einschlägigen Studien rangieren sozialer Abstieg, Preissteigerung und Klimawandel an den vordersten Stellen. Die weltweite Finanzkrise, die derzeit Banken und Aktienmärkte weltweit erschüttert, hat ihren Ursprung zwar in faulen Immobilienkrediten in den USA, hat aber längst den europäischen Bankensektor erreicht und ist zu einem Risiko für die Konjunktur in Europa geworden. Der Krieg im Kaukasus hat den Europäern zudem vor Augen geführt wie schnell sich aus einem eingefrorenen Regionalkonflikt eine handfeste militärische Auseinandersetzung mit internationalen Auswirkungen entwickeln kann. Die Handhabe und Minderung solcher regionalen und globalen Risiken stellen zentrale politische Handlungsaufgaben dar, bei deren Bewältigung der EU eine bedeutende Rolle zukommt.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich wie wichtig es ist, sich mit der Frage nach der Risikowahrnehmung und der Risikohandhabung in einem europäischen Kontext auseinanderzusetzen. Michael Bauer, Thomas Bauer und Florian Baumann vom Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) in München untersuchen im vorliegenden Papier welche Rolle die Europäische Union bei der Entstehung und Handhabe von Risiken spielt und inwieweit sich die EU als Risikogemeinschaft begreifen lässt. Konzeptionell wird dabei der sozialwissenschaftliche Diskurs aufgegriffen, in dem moderne Gesellschaften unter dem Gesichtspunkt der Produktion und Verarbeitung von Risiken begriffen werden.

Ziel dieses Papiers ist es, unter Rückgriff auf den Risikobegriff einen differenzierten Ansatz zur Analyse und Definition der Europäischen Union als politischen Akteur darzulegen und ein politikfeld- und politikebenenübergreifendes empirisches Forschungsprogramm zu entwickeln. Hierbei soll die Rolle der EU im Spannungsfeld zwischen Ansprüchen internationaler Partner, wie auch der eigenen Bevölkerung einerseits und den politischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Möglichkeiten und Sachzwängen im Zeitalter der Globalisierung andererseits, in einem einheitlichen konzeptionellen Rahmen analysiert werden.


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