Gewalt, Extremismus und Transformation
Neue Sonderstudie zum Bertelsmann Transformation Index 2006
Violence, Extremism and Transformation
Gütersloh 2006, 118 Seiten.
ISBN 3-89204-921-1
15.11.2006 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik
Wie stark ist die Rolle von politischen Extremisten in Entwicklungs- und Transformationsgesellschaften? Wie hängen politischer Extremismus und Gewalt zusammen? Werden extremistische Strömungen an Bedeutung gewinnen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der von Prof. Aurel Croissant und Nicolas Schwank (Universität Heidelberg) erarbeiteten Studie, die auf den Ergebnissen des von der Bertelsmann Stiftung und dem Centrum für angewandte Politikforschung erarbeiteten Bertelsmann Transformation Index aufbauen.
Die Studie stellt weit verbreitete Vorstellungen und Vorurteile über die Natur politischer Gewalt in Frage. Ihre Ergebnisse zeigen, dass religiöser Extremismus zwar zunimmt, aber nur für einen Bruchteil der bewaffneten Konflikte weltweit verantwortlich ist. Auch der westlichen Vorstellung eines vorwiegend transnational organisierten Terrorismus wird widersprochen: In den meisten Fällen ist politische Gewalt nicht nur auf lokale Ursachen zurückzuführen, sondern auch in ihrem Wirkungskreis darauf beschränkt.
Die Autoren legen eine differenziertere Bewertung der Bedrohungen durch militante und extremistische Akteure nah. Sie regen einen stärkeren Bezug auf lokale Kontexte, etwa sozioökonomischen Missständen oder schwach ausgeprägter Staatlichkeit, an. Die Analyse ist direkt mit den Ergebnissen des Bertelsmann Transformation Index 2006 verbunden, der die Erfolge und Defizite hinsichtlich Demokratie und Marktwirtschaft in 119 Entwicklungs- und Transformationsstaaten untersucht. Sie unterstreicht die Bedeutung der Unterstützung demokratischer Institutionen und der Förderung von 'good governance' - auch zur Bekämpfung von internationalem Terrorismus.
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