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Bettina Thalmaier: Die zukünftige Gestalt der EU

Integrationstheoretische Hintergründe und Perspektiven einer Reform

Bettina Thalmaier: Die zukünftige Gestalt der Europäischen Union, 1. Auflage 2005, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2005, ISBN 3-8329-1338-6.

Der elfte Band der Münchner Beiträge zur europäischen Einigung von Werner Weidenfeld ist im Nomos Verlag erschienen.

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11.05.2005 · Münchner Beiträge zur europäischen Einigung



Die Legitimation europäischer Politik zählt zu den wichtigsten Zukunftsthemen der Integration. Bettina Thalmaier diskutiert in ihrer Studie, die als Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München entstanden ist, die Möglichkeiten der künftigen Legitimationsbeschaffung der Europäischen Union.

Dabei entwickelt die Verfasserin Vorschläge zur Reform der EU, die sich an den spezifischen Eigenarten der Union im Gegensatz zu Staaten sowie zu anderen internationalen Organisationen orientieren. Auf der Basis des "New Governance"-Paradigmas, das neuere Theorieansätze zusammenfasst, wird für ein Integrationskonzept plädiert, welches das Wesen, das Integrationsziel und eine verbesserte Legitimität der EU nicht an staatsfixierten Konzepten, Begriffen und Leitbildern ausrichtet.


Dr. Bettina Thalmaier und Prof. Dr. Werner Weidenfeld bei der Präsentation des Bandes im C·A·P.

Durch die umfassende Auswertung der Integrationstheorien im Hinblick auf deren Aussagen zu Wesen, Integrationsziel und Legitimation der Union wird der oft ungeklärte Maßstab für einzelne Reformvorschläge systematisch offen gelegt und eingeordnet. Da auch die in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit diskutierten Reformstrategien ausführlich auf mögliche Legitimitätsgewinne hin untersucht werden, liefert die Arbeit eine wertvolle Orientierungshilfe für die EU-Reformdebatte. Auf der Grundlage des Konzepts der EU als "Multi-Level Governance" wird zudem erstmals umfassend den Fragen nach Gestalt, Finalität und Legitimität der EU nachgegangen. Die Arbeit markiert damit eine Zäsur in der Europa-Literatur. Die bislang zu diffus gebliebene Kategorie der Legitimation erscheint nun präzise geklärt.

Bettina Thalmaier studierte Jura und arbeitete nach dem 2. Juristischen Staatsexamen u.a. mehrere Jahre als Rechtsanwältin in einer überregionalen Wirtschaftskanzlei in München. Berufsbegleitend promovierte sie im Fach Politische Wissenschaft. Seit Oktober 2004 ist die Verfasserin Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centrum für angewandte Politikforschung der Universität München.

Die Dissertation von Frau Thalmaier setzt die Tradition der Münchner Beiträge zur Europäischen Einigung fort, die im Jahr 1997 mit dem Band "Europa zwischen Zweckverband und Superstaat – Die Entwicklung der politikwissenschaftlichen Integrationstheorie im Prozess der europäischen Integration" von Claus Giering ihren Auftakt fand. Seitdem sind insgesamt zehn Bände unter anderem zur deutschen Europapolitik, zur Neuordnung des Kompetenz- und Vertragsgefüges der EU und zu den Beziehungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, Israel und dem Nahen Osten erschienen.

Mit dem vorliegenden Band erscheint die Schriftenreihe in neuem Gewand, zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem Nomos Verlag. Mit diesem Neuanfang verbindet der Herausgeber Werner Weidenfeld den Wunsch, der Diskussion um aktuelle Fragen des Integrationsprozesses einen wissenschaftlich-intellektuellen Ort zu geben. Denn die Gestaltung der Europäischen Einigung bleibt eine der ganz großen strategischen Aufgaben für die Zukunft.


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