Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte
Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg - C·A·P-Fellow 2002
Prof. Dr. Dr. Karl-Rudolf Korte ist dem C·A·P insbesondere im Bereich "Deutschlandpolitik und Deutschlandforschung" seit Mitte der 1980er Jahre eng verbunden.
Seit 1984 leitete er verschiedene Forschungsprojekte zur vergleichenden Regierungslehre und war wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Mainz. 1988 folgten Promotion und längere Studien- und Forschungsaufenthalte in den USA und Japan. Von 1995 bis 2000 war er Leiter der Forschungsgruppe Deutschland am C·A·P und veröffentlichte in dieser Zeit alleine und gemeinsam mit Professor Weidenfeld zahlreiche Bücher, unter anderem das "Handbuch zur deutschen Einheit 1949 1989 1999" und das "Deutschland-Trendbuch".
Er habilitierte sich 1997 mit einer Arbeit über den Regierungsstil von Bundeskanzler Helmut Kohl, wofür er ein Jahr darauf den Preis für die beste Habilitationsschrift der Universität München erhielt. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Trier und Köln wurde er Ende 2002 zum ordentlichen Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg ernannt. Er leitet dort gleichzeitig die "Forschungsgruppe Regieren". Seit 2006 ist Korte Leiter der "NRW-School of Governance".
Lebenslauf
Karl-Rudolf Korte wurde in Hagen (Westfalen) 1958 geboren und studierte in Mainz und Tübingen die Fächer Politikwissenschaft, Germanistik und Pädagogik. Er schloß das Studium 1983 mit dem Staatsexamen an der Universität Mainz ab.
-
Seit 1984 Leiter mehrerer Forschungsprojekte zur vergleichenden Regierungslehre und wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Mainz (Abteilung Internationale Politik).
-
Seit 1986 stellvertretender Leiter der Forschungsgruppe Deutschland;
-
1988 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über den geistig-politischen Standort der Deutschen (Universität Mainz); einer Analyse intellektueller Deutschlandbilder
-
Längere Studien- und Forschungsaufenthalte in den achtziger Jahren in Japan; Forschungsstipendium: John F. Kennedy Fellow am Center for European Studies, Harvard University (USA) 1991;
-
Von 1995 bis Juli 2000 Leiter der Forschungsgruppe Deutschland am Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) in München und gleichzeitig Akademischer Oberrat am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München;
-
1997 Habilitation zum Dr. rer. pol. habil. an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit über den Regierungsstil von Bundeskanzler Helmut Kohl;
-
1998 Preis der Ludwig-Maximilians-Universität München für die beste Habilitationsschrift der Universität;
-
Im Sommersemester 1998 Lehrstuhl-Vertretung an der Universität Trier: Professur für Vergleichende Regierungslehre mit dem Schwerpunkt Ostasien;
-
Wintersemester 1998/99 - 2001/2002: Vertretungsprofessur an der Universität zu Köln: Professur für Vergleichende Systemlehre (WS 1999/2000: Auszeichnung für beste Lehrveranstaltung an der gesamten Wirtschafts- und Sozialwissenschatlichen Fakultät der Universität Köln);
-
Seit 2000: Leiter der Forschungsgruppe Regieren;
-
Seit Sommersemester 2002: Professor für Politikwissenschaft am Institut für Politikwissenschaft der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg mit dem Schwerpunkt Politisches System der Bundesrespublik Deutschland.
-
Oktober 2002: Ernennung zum C·A·P-Fellow
-
2006: Leiter der NRW-School of Governance
-
Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, Fellow des Centrums für angewandte Politikforschung, wurde von der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Salzburg) als Mitglied aufgenommen.
Arbeitsgebiete in Lehre und Forschung
Internationale Politik:
-
Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland
-
Deutsche Europapolitik
-
Außenbeziehungen der Europäischen Union
-
Außenbeziehungen und Außenpolitik Japans
-
Europäische Union und Asien
-
Ostasien nach dem Ende des Ost-West-Konflikts
-
Analyseansätze und Theorien der Internationalen Politik
-
Regieren in entgrenzten Räumen
Politische Systeme und Innenpolitik:
-
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland
-
Parteien und Parteisysteme
-
Wahlsysteme und Wählerverhalten
-
Europäische Integration (Strukturen und Prozesse)
-
Politische Kommunikation und Mediendemokratie
-
Staatsoberhäupter und Regierungschefs in westlichen Demokratien in vergleichender Perspektive
-
Vergleichende Systemlehre (Schwerpunkte: Westeuropa, USA, Japan)
-
Wandel politischer Systeme: Entscheidungsprozesse, Mediensysteme und Policy-Analysen
-
Demokratie- und Einstellungsforschung (Zum Verhältnis Bürger und Staat; quantitative und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung)
-
Politische Kultur
-
Sprache und Politik
-
Deutschlandpolitik und Deutsche Frage
-
Politische Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Politische Theorie:
-
Integrationstheorie
-
Empirische Demokratietheorien
-
Entscheidungstheorien
-
Identitätstheorien
-
Politische Kommunikationstheorien
-
Steuerungstheorien
Bücher
und Werner Weidenfeld (Hrsg.), Deutschland-Trend-Buch. Fakten und Orientierungen, Leske und Budrich, Opladen 2001
Das Wort hat der Bundeskanzler, Analyse der Großen Regierungserklärungen von Adenauer bis Schröder, Westdeutscher Verlag Wiesbaden (erscheint im Januar 2002)
und Gerhard Hirscher (Hrsg.), Aufstieg und Fall von Regierungen. Machterwerb und Machterosionen in westlichen Demokratien, Olzog Verlag, München 2001
Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland, 3. aktualisierte Auflage, Bonn 2001.
Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik? Über den Wandel von Politikstilen in westlichen Demokratien (zus. herausgegeben mit G. Hirscher), Olzog Verlag, München 2000
und Werner Weidenfeld (Hrsg.), Handbuch zur deutschen Einheit 1949 - 1989 - 1999, Campus Verlag, Frankfurt a.M./New York; Neuauflage 1999.
Deutschlandpolitik in Helmut Kohls Kanzlerschaft. Regierungsstil und Entscheidungen 1982-1989, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1998.
Drei Fragen zu Europa. Antworten aus deutscher Sicht, München 1998.
Die Chance genutzt? Die Politik zur Einheit Deutschlands, Campus Verlag, Frankfurt a.M./New York 1994.
Nation und Nationalstaat. Bausteine einer europäischen Identität, Knoth Verlag, Melle 1993.
Über Deutschland schreiben. Schriftsteller sehen ihren Staat, Beck Verlag, München 1992.
und Werner Weidenfeld, Die Deutschen - Profil einer Nation, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1991.
Der Standort der Deutschen. Akzentverlagerungen der deutschen Frage in der Bundesrepublik Deutschland seit den 70er Jahren, Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1990.
Nippons neue Vasallen? Die Japanpolitik der Europäischen Gemeinschaft, Europa Union Verlag, Bonn 1984.
Nur verpaßte Chancen? Die Reformberichte der EG, Europa Union Verlag, Bonn 1983 (Mitautor).
Aufsätze (Auswahl)
Was kennzeichnet modernes Regieren? Regierungshandeln von Staats- und Regierungschefs im Vergleich, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 4, 2001, S. 3-13.
Die Entfaltung von Politikstilen nach Wahlen, in: Hans-Ulrich Derlien/Axel Murswieck (Hrsg.): Regieren nach Wahlen. Schriften der Sektion Regieren der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Opladen 2001, S. 113-131.
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, in: Mols/Lauth/Wagner (Hrsg.): Politikwissenschaft - Eine Einführung, 3. erweiterte Neuauflage, Paderborn 2001, S. 67-98.
Politisches Entscheiden im Parlamentarischen System der Bundesrepublik Deutschland, in: Klaus Dicke (Hrsg.): Politisches Entscheiden, Baden-Baden 2000, S. 50-69.
Konjunkturen des Machtwechsels in Deutschland. Regeln für das Ende der Regierungsmacht?, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, H 4/2000, S. 833-857.
Wie Parteien auf komplexe Wählermärkte reagieren: Das Beispiel CDU, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 6/2000, S. 707-716.
Solutions for the Decisions Dilemma: Political Styles of Germany's Chancellors, in: German Politics, 1/2000, S. 1-22.
Die Entfaltung von Politikstilen nach Wahlen, in: Hans-Ulrich Derlien / Axel Murswieck (Hrsg.): Regieren nach Wahlen. Schriften der Sektion Regieren der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, i.E.
Soziopolitische Grundlagen der deutschen Europapolitik, in: M. Joop / U. Schmalz (Hrsg.): Neue deutsche Europapolitik, Bonn i.E.
Unbefangen und gelassen: Über die außenpolitische Normalität der Berliner Republik, in: Internationale Politik 12/1998, S. 3-12.
Geringer Spielraum für Kurswechsel: Prägende außenpolitische Entscheidungsmuster in der Ära Kohl, in: Außenpolitik 2/1998, S. 75-88.
und Manuela Glaab, Jürgen Gros, Peter M. Wagner: Wertgrundlagen und Belastungsgrenzen deutscher Europapolitik, in: Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Deutsche Europapolitik. Optionen wirksamer Interessenvertretung, Bonn 1998 (Münchner Beiträge zur europäischen Einigung, Bd. 2), S. 167-208.
Kommt es auf die Person des Kanzlers an? Zum Regierungsstil von Helmuth Kohl in der "Kanzlerdemokratie" des deutschen "Parteienstaats", in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 3/1998, S. 387-402.
Ideen oder Interessen? Integrationsansätze im Kulturraum Europa, in: März, Peter (Red.): Europa am Scheideweg, München 1998, S. 87-97.
The Art of Power: The "Kohl-System" - Leadership, in: German politics 1/1998, S. 54-75 (special issue).
Was denken die anderen über uns? Fremdbilder als notwendiges Korrektiv der deutschen Außenpolitik, in: Internationale Politik 2/1997, S. 47-55.
Berichte zur Lage der Nation. Vom Umgang mit der erzählenden Literatur im vereinten Deutschland, in: Revue d'Allemagne 4/1996, S. 551-564.
Democracy, Peace and the Future of the Multi-Cultural Society, in: Werner Weidenfeld/Moshe Zimmermann (Ed.), Beyond Sovereignty? The European Integration, Jerusalem 1996, S. 77-84.
Demokratie braucht Literatur. Vom deutschen Umgang mit erzählender Literatur, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 13-14/1996, S. 24-31.
Deutschland und Europa, in: Werner Weidenfeld/Wolfgang Wessels (Hrsg.), Europa von A bis Z, Bonn (5. Aufl.) 1995, S. 89-104.
Von Thomas Mann bis Martin Walser. Schreiben über Deutschland - Leiden an Deutschland, in: Gerd Langguth (Hrsg.), Autor, Macht, Staat. Literatur und Politik in Deutschland, Düsseldorf 1994, S. 70-85.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zur Europäischen Union, in: Hans Jürgen Mayer/Manfred Pohl (Hrsg.), Länderbericht Japan, Bonn 1994, S. 337-350.
De identiteit van de Duitsers: een zoekspel, in: J. de Piere/D. Rochtus (red.), Zicht op Duitsland, Leuven-Apeldoorn 1994, S. 41-49.
Attitudes towards European Integration, in: Dirk Berg-Schlosser/Ralf Rytlewski (Ed.), Political Culture in Germany, Houndsmill/London 1993, S. 295-301.
Das Dilemma des Nationalstaates in Westeuropa: Zur Identitätsproblematik der europäischen Integration, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 14/1993, S. 21-28.
Barrieren statt Wettbewerb: Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und Japan, in: Hanns W. Maull (Hrsg.), Japan und Europa: Getrennte Welten?, Frankfurt a.M. 1993, S. 247-264.
The Pragmatic Germans: National and State Consciousness in Germany, in: Western Polish Affairs 1/1992, S. 205-216 (Mitautor).
The German Role in Europe after Reunification. A new Leadership?, in: Chong-ko Tzou (Ed.), Europe Beyond 1992, Taipei 1992, S. 351-368.
Die pragmatischen Deutschen. Zum Staats- und Nationalbewußtsein in Deutschland, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 32/1991, S. 3-12.
Japan und der Europäische Binnenmarkt, in: Außenpolitik 4/1989, S. 407-417.
Deutschlandbilder - Akzentverlagerungen der deutschen Frage seit den siebziger Jahren, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 3/1988, S. 45-53.
Der Traum vom "anderen" Deutschland. Schriftsteller leiden am deutschen Weg, in: Deutschland Archiv 9/1984, S. 958-962.