"Majestät brauchen Sonne"
Autor, Regisseur und Produzent Peter Schamoni zeigt seinen Film über Wilhelm II. am C·A·P.
11.05.2005 · C·A·P
So hat Schamoni Ende der neunziger Jahre einen ungewöhnlichen Film über den letzten deutschen Kaiser gedreht, den er sich gemeinsam mit Prof. Werner Weidenfeld und C·A·P-Mitarbeitern ansah. Wilhelm II. als Figur seiner Zeit, als "erster Medienstar", als ungeliebtes, verkrüppeltes Kind, als Fortschrittsgläubiger, Naturliebhaber, Segler, passionierter Jäger, Reise-Kaiser - und Sonnenanbeter. "Majestät brauchen Sonne" ein geflügeltes Wort im Berlin der Jahrhundertwende, in dem der Kaiser bei Regen schon mal eine Parade absagte.
Sein Ziel sei es weder gewesen, den Kaiser zu heroisieren noch ihn zu dämonisieren. Er habe schlicht versucht, ihn aus kultursoziologischer Perspektive und vor allem als Mensch zu begreifen, so Schamoni. Dieser Ansatz hat ihm viel Kritik in den Reihen von Historikern eingebracht.
Mediengeschichtlich sei sein Film, so Werner Weidenfeld, "ein Juwel". Schamoni hat sich in die Archive hineingewühlt und nie gezeigtes Material der Filmpioniere zu Tage befördert. So entsteht ein authentisches, aus heutiger Sicht aber auch bizarres, gar komisches Bild vom Leben des Kaisers, das nicht so recht in die Geschichtsbücher hineinpassen mag. Schamonis Film ist daher auch ein unbequemes Stück deutscher Geschichte.
Peter Schamoni diskutierte bereits vor einigen Monaten mit Prof. Werner Weidenfeld und C·A·P-Mitarbeitern die Wirkungsmacht von Bildern. Dabei zeigte er Ausschnitte aus seinen frühen Werken, darunter "Brutalität in Stein" (1960) und "Maximiliana oder die widerrechtliche Ausübung der Astronomie" (1965).
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