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Politologe: CSU verliert bayernweit an Zustimmung

Michael Weigl analysiert die bayerischen Kommunalwahlen

03.03.2008 · ddp



Die Ergebnisse der bayerischen Kommunalwahlen sind nach Ansicht des Münchner Politikwissenschaftlers Michael Weigl ein Beleg für ein Stimmungstief der CSU. Die Analyse der bayernweiten Ergebnisse zeige, «dass die CSU derzeit einen relativ schweren Stand hat», sagte Weigl am Montag der Nachrichtenagentur ddp. Wie die jüngsten Umfragen zur politischen Stimmung in Bayern belegten auch die Kommunalwahlen, dass die CSU an Zustimmung verliere. Als landesweiten Trend wertet der Politologe dabei aber auch, dass die CSU die Stimmen «nicht unbedingt» an die SPD abgebe, sondern eher an kleinere Parteien wie die FDP.

München (ddp-bay). Die Ergebnisse der bayerischen Kommunalwahlen sind nach Ansicht des Münchner Politikwissenschaftlers Michael Weigl ein Beleg für ein Stimmungstief der CSU. Die Analyse der bayernweiten Ergebnisse zeige, «dass die CSU derzeit einen relativ schweren Stand hat», sagte Weigl am Montag der Nachrichtenagentur ddp.

Wie die jüngsten Umfragen zur politischen Stimmung in Bayern belegten auch die Kommunalwahlen, dass die CSU an Zustimmung verliere. Als landesweiten Trend wertet der Politologe dabei aber auch, dass die CSU die Stimmen «nicht unbedingt» an die SPD abgebe, sondern eher an kleinere Parteien wie die FDP.

Gestärkt geht die CSU laut Weigl aus den Kommunalwahlen jedenfalls nicht hervor. Denn die Berichterstattung konzentriere sich stark auf die großen Städte München und Nürnberg, in denen die CSU schlecht abgeschnitten habe. Das wirke sich klar auf die Außenwahrnehmung der Partei aus, ungeachtet von CSU-Erfolgen in zahlreichen anderen Kommunen: «Da können die übrigen Zahlen sagen, was sie wollen.» Weigl verwies darauf, dass bei Kommunalwahlen Personen und lokale Themen im Vordergrund stünden. Landesweite Trends ließen sich aber dennoch ablesen.

Ein Problem für die CSU bei der Landtagswahl im Herbst könnte dem Politikwissenschaftler zufolge das bislang mangelnde Profil des CSU-Spitzenduos aus Parteichef Erwin Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein werden. Diese könnten derzeit die Lücke, die ihr Vorgänger Edmund Stoiber hinterlassen habe, nicht ausfüllen. Insbesondere Huber wirke blass und nicht sonderlich profiliert. «Ich gehe aber schon davon aus, dass die CSU in den nächsten Monaten ihr Profil schärfen wird. Sie wird versuchen, dieses Problem anzugehen», prognostizierte Weigl. Bei der Landtagswahl im Herbst könne sich die CSU jedenfalls nicht mehr darauf verlassen, «dass es ein Selbstläufer ist».


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