USA-Experte: Präsidentschaftskandidatur Santorums wird Republikaner beeinflussen
Interview mit Prof. Dr. Werner Weidenfeld
06.03.2012 · Münchner Kirchenradio / Radio Vatican
Das geänderte Vorwahlrecht der Republikaner wird die Position des katholischen Kandidaten Rick Santorum in der Partei in jedem Fall stärken. Das sagte der Politikwissenschaftler und Amerika-Experte Werner Weidenfeld dem Münchner Kirchenradio.
Selbst wenn Santorum die Vorentscheidung um die Präsidentschaftskandidatur am heutigen Super-Tuesday verlöre, bliebe er ein Faktor in der Politik der Republikaner. Hintergrund ist das neue Vorwahlrecht der Partei, so Weidenfeld. Früher zogen die Gewinner der Kandidatenabstimmungen automatisch auch die Stimmen seiner Gegner auf sich. Nun werden nur die tatsächlich für ihn abgegeben Stimmen gezählt. Entscheiden sich die unterlegenen Kandidaten bis zum endgültigen Wahlparteitag im Rennen zu bleiben, muss auf deren Position Rücksicht genommen werden, so Weidenfeld. Rick Santorums extrem konservative Standpunkte seien zwar nicht repräsentativ für die amerikanischen Katholiken, stießen aber bei vielen Wählern in den USA auf große Resonanz. Gerade in dieser mobilen Gesellschaft suchen die Menschen nach Orientierungssicherheit, so der Professor am Centrum für angewandte Politikforschung in München. So lehnt Santorum Homosexualität und Abtreibung kompromisslos ab. Außerdem bekämpft er die Anordnung der Obama-Regierung, nach der nun auch die Versicherungen konfessioneller Arbeitgeber die Kosten für Verhütungsmittel zu ersetzen haben.
Beim heutigen Super-Tuesday, den entscheidenden Vorwahlen in Ohio und neun anderen Bundesstaaten, gilt Santorum als einer der wichtigsten Herausforderer des republikanischen Favoriten Mitt Romney. Sollte der 53jährige den Vorwahlkampf für sich entscheiden, wäre er der erste republikanische Präsidentschaftskandidat in der Geschichte der USA. (alb)
Meldung Radio Vatican vom 07.03.2012
USA-Experte: Santorum wird weiterhin Republikaner beeinflussen
Der Mormone Mitt Romney hat den Super-Tuesday gegen den katholischen Kandidaten Rick Santorum knapp gewonnen. Dennoch bleibt Santorum ein bedeutender Faktor in der Politik der Republikaner. Das ist die Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Amerika-Experten Werner Weidenfeld gegenüber dem Münchner Kirchenradio. Das geänderte Vorwahlrecht der Republikaner werde die Position des katholischen Kandidaten Santorum in der Partei in jedem Fall stärken, so Weidenfeld.
Hintergrund ist das neue Vorwahlrecht der Partei. Früher zogen die Gewinner der Kandidatenabstimmungen automatisch auch die Stimmen seiner Gegner auf sich. Nun werden nur die tatsächlich für ihn abgegeben Stimmen gezählt. Entscheiden sich die unterlegenen Kandidaten bis zum endgültigen Wahlparteitag im Rennen zu bleiben, muss auf deren Position
Rücksicht genommen werden.
Rick Santorums extrem konservative Standpunkte seien zwar nicht repräsentativ für die amerikanischen Katholiken, stießen aber bei vielen Wählern in den USA auf große Resonanz, so der Professor am Centrum für angewandte Politikforschung in München.
Gerade in dieser mobilen Gesellschaft suchen die Menschen nach Orientierungssicherheit. So lehnt Santorum Homosexualität und Abtreibung kompromisslos ab. Außerdem bekämpft er die Anordnung der Obama-Regierung, nach der nun auch die Versicherungen konfessioneller
Arbeitgeber die Kosten für Verhütungsmittel zu ersetzen haben.
Weidenfelds Fazit zum Super-Tuesday: Auch wenn fast alles immer noch für einen Erfolg Romneys spricht, sind die Vorwahlen noch lange nicht entschieden.
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