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Moderater Islamismus als Chance für Demokratisierung in der arabischen Welt?

C·A·P-Kolloquium in München

26.01.2004 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik





Amr Hamzawy

Am 20. Januar fand in der Bibliothek des C·A·P im Rahmen des Projekts Europa und der Nahe Osten das Kolloquium "The Arab World in the 21st Century: The Challenge of Political and Economic Transformation" in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Generalkonsulat statt. Das Kolloquium gab den rund 30 Gästen aus Forschung, Politik, Diplomatie und Medienwelt die Möglichkeit, das Thema unter der Leitung von Josef Janning, stellv. Direktor des C·A·P, kontrovers mit den eingeladenen Referenten - Dr. Amr Hamzawy, Mohammed Rabie, Ph.D. und Mohammed K. Shadid, Ph.D. - zu diskutieren. Mohammed Rabie (International Institut for Ethnic Group Rights and Regionalism, Bethesda, Maryland) unterstrich die "kulturelle Bedeutungslosigkeit", in die die arabische Welt verfallen sei. Er stellte weiter fest, dass eine politische Transformation der Region nur durch wirtschaftliche Entwicklung sowie nur unter der Führung nationalistischer Eliten und nicht durch religiös inspirierte politische Gruppen zu erreichen sei. Amr Hamzawy (FU Berlin, derzeit University of Cairo) hingegen kritisiert das Fehlen einer Diskussionen über das Verhältnis von Staat und Gesellschaft in der panarabischen Öffentlichkeit. Er konstatierte, dass staatliche Akteure in der arabischen Welt, trotz moderater Liberalisierungstendenzen beispielsweise in Marokko und Bahrain, nicht zu einer demokratische Transformation bereit seien. Im Gegensatz zu seinem Vorredner identifizierte er gemäßigte islamische Gruppierungen als die einzigen gesellschaftlichen Akteure, die das Potenzial für demokratische Reformen besitzen. Mohammed Shadid (Welfare Association, Jerusalem) sprach vorrangig über die Auswirkungen der israelischen Besatzungspolitik, einschließlich des in Bau befindlichen Sperrzauns im Westjordanland, auf die politische und soziale Transformation der palästinensischen Gesellschaft. Die anschließende Diskussion fokussierte sich auf die Demokratiefähigkeit islamischer Gruppen.


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