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Zukunftsgesellschaft - Ordnungsprinzipien für das 21. Jahrhundert

Dokumentation des Aventis Triangle Forum 1999

Zukunftsgesellschaft - Ordnungsprinzipien für das 21. Jahrhundert, Aventis Triangle Forum, 8.-10. September 1999, Schloß Höchst, Frankfurt a.M., ISBN 3-933456-10-X, München 2000.
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Future Societies - Principles of order for the 21th century, Aventis Triangle Forum, 8.-10. September 1999, Schloß Höchst, Frankfurt a.M., ISBN 3-933456-10X, Munich 2000.
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05.10.2000 · Forschungsgruppe Zukunftsfragen



Vorwort

Die Internationalisierung vieler Lebenssachverhalte, technologischer Fortschritt und die unterschiedlichen Reaktionen darauf zählen zu den größten Herausforderungen an die Innovationskraft und die Vermittlungsfähigkeit politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Eliten. Die Entwicklung innovativer Steuerungsstrategien findet zunehmend weniger innerhalb der klassischen Institutionen statt. Die meisten der heute bestehenden internationalen Institutionen sind unter anderen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entstanden. Sie bilden somit vergangene Interessenkonstellationen und Entscheidungsstrukturen ab. Deshalb befindet sich in der gegenwärtigen „Zwischenzeit "nahezu das gesamte Gefüge internationaler Organisationen auf dem Prüfstand. In dieser Lage kommt nichtstaatlichen, unabhängigen und offenen Foren eine besondere Innovations-, Orientierungs- und Vermittlungsrolle zu. In der gezielten Bündelung kreativer Kapazität können sie als Ideenagenturen einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsgestaltung leisten. Dies ist der Anspruch des Aventis Triangle Forums, das 1999 in Frankfurt am Main Entscheidungsträger aus Nordamerika, Europa und Asien zu einem kreativen Dialog über Zukunftsfragen zusammenbrachte.

Das Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) und die Aventis Foundation hatten hierzu hochkarätige Teilnehmer nicht nur aus drei Kontinenten, sondern aus einem breiten Spektrum gesellschaftlicher Funktionen, Berufe und politischer Verantwortlichkeiten gewinnen können. Hintergrunddieser Initiative ist das Ziel, nachhaltige Lösungen für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme in einem gesamtgesellschaftlichen Diskurs zu diskutieren, der die Erfahrungshorizonte von Akteuren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen nutzt und einbezieht. vor dem Hintergrund einer sich beschleunigenden Globalisierung und bahnbrechender technologischer Innovationen, besonders in den Bereichen der Informationstechnologie und der Biowissenschaften, wurde auf dem Forum intensiv über die Gestalt unserer zukünftigen Gesellschaftswelt debattiert. Sind Demokratie und Sozialstaat überhaupt noch mit Globalisierung vereinbar? Was muß getan werden, um Arbeit für möglichst viele zu organisieren? Welcher Begriff der Arbeit ist in Zukunft überhaupt relevant? Welche Auswirkungen hat dies alles auf das Geflecht der seit hunderten von Jahrengewachsenen gesellschaftlichen Institutionen, auf Kirchen, Gewerkschaften, Familie, Wirtschaft, kurz, auf alles das, was den Kitt der Gesellschaft im Wesentlichen definiert? Inwieweit können neue Technologien zur Lösung zentraler Menschheitsprobleme wie wachsende Weltbevölkerung, zunehmender Ernährungsbedarf, anhaltende Armut oder neue Formen von Gewalt beitragen?

Fragen, die in Frankfurt eingehend erörtert wurden, unterstützt durch ein Impulspapier, das den roten Faden des Forums begründete. Konsens bestand darüber, daß Bildung und Erziehung zum essentiellen Instrument der Zukunftsgesellschaft werden müssen. Hierbei kann es nicht nurdarum gehen, Menschen den Umgang mit neuen Technologien zu erklären, sondern ihren verantwortungsbewußten Umgang zu erlernen, um wirklichen Mehrwert aus der anschwellenden Informationsflut zu destillieren. Aufgabenteilung und Verantwortungsbewußtsein stehen im Kern der gesellschafts-politischen Debatten. Insbesondere die demokratische Legitimation der Zivilgesellschaft wird immer stärker die Diskussionen über die Rolle ihrer unterschiedlichen Akteure bestimmen. Und von herausragender Bedeutung wird das Verhältnis von technologischer Innovation und gesellschaftlicher Stabilität. Neue Technologien können helfen, bestehende Probleme zu meistern. Wo ihr problemlösendes Potential jedoch nicht reicht oder Gefahren aus ihrer Anwendung erwachsen, werden ganz neue gesellschaftliche Instrumente zu entwickeln sein. Jenseits einzelner Maßnahmen zur Bewältigung des Wandels stellt sichhierbei grundlegend die Frage, wie angesichts fehlender gesellschaftlicher Visionen strategische Führungsimpulse formuliert und in eine breitere Debatte überführt werden können. Solche Impulse zu formulieren sind das Anliegen des Aventis Triangle Forums, und darüber in Zukunft intensiv weiter nachzudenken bleibt zielführend für die vor uns liegende Arbeit.

Prof. Dr. Dr. h. c. Werner Weidenfeld

Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung (C•A•P)

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Vorwort

Impulspapier zum Aventis Triangle Forum

I. Globalisierung, technologische Innovationen und sozialer Wandel: Prägestempel für das 21.Jahrhundert

II. Kompensation – die Dialektik einer Zwischenzeit

III. Digitalisierung und Biotechnologie: Chancen und Herausforderungen der Zukunftsgesellschaft

IV. Neue Verantwortung: Nachhaltigkeit organisieren

Bericht zum Aventis Triangle Forum: Gebrauchsanweisungen für das 21. Jahrhundert

Tagungsprogramm

Teilnehmerliste


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