Deutsch-Spanische Freundschaft
Bericht über das Deutsch-Spanische Forum 2011
07.04.2011 · Auswärtiges Amt
Rund 150 deutsche und spanische Entscheidungsträger haben vom 7. bis zum 8. April am Deutsch-Spanischen Forum in Berlin teilgenommen. Die Veranstaltung fand bereits zum 6. Mal statt und ist damit in den Augen von Außenminister Westerwelle auch Ausdruck einer "Freundschaft, die weit in die Tiefe unserer jeweiligen Völker geht". Dabei hätten Deutschland und Spanien das Potenzial und den Anspruch, durch ihre Zusammenarbeit zugleich einen europäischen Mehrwert zu erzielen.
Außenminister Dr. Guido Westerwelle und Prof. Dr. Werner Weidenfeld (Mitte), Foto: AA
An gemeinsamen Aufgaben herrsche kein Mangel, sagte der Minister bei der Eröffnung des Forums. Drei Herausforderungen hob er besonders hervor:
Erstens müsse das Fundament gestärkt werden, auf dem die Europäische Union fußt. Eine starke Wirtschaft und ein starker Euro seien die Voraussetzung dafür, dass die Europäische Union auch politisch stark ist.
In diesem Zusammenhang verwies Westerwelle auf die großen Anstrengungen, die Spanien unternommen habe, um die Wirtschaft zu stabilisieren: "Ich halte das, was die spanische Regierung auch an inneren Reformen durchgesetzt hat, für herausragend."
Chancen in Europas Nachbarschaft
Als zweite Herausforderung nannte der Minister mit Blick auf die Umbrüche in der arabischen Welt die Notwendigkeit, eine nachhaltige europäische Antwort auf die dortigen Entwicklungen zu finden.
"Die Früchte eines demokratischen Aufbruchs müssen für die Menschen in kurzer Zeit spürbar sein", sagte Westerwelle und appellierte auch an die anwesenden Repräsentanten aus der Wirtschaft, dies bei ihrer Investitionstätigkeit in der Region zu berücksichtigen.
Strategische Partner für die Globalisierung
Drittens benötigten die Europäer eine umfassende strategische Zusammenarbeit mit anderen globalen Akteuren - wie China, Indien, die USA und Russland.
Ausdrücklich nannte Westerwelle in diesem Zusammenhang Lateinamerika, das für Europa ein idealer Partner für die Gestaltung der Globalisierung sei: "Warum nutzen wir nicht die gemeinsamen historischen kulturellen Wurzeln, um auch hier eine viel stärkere strategische Vernetzung mit den lateinamerikanischen Gesellschaften voranzubringen?"
Bilaterale Gespräche mit Außenministerin Jiménez
Außenminister Westerwelle traf im Rahmen der Veranstaltung auch seine spanische Amtskollegin Trinidad Jiménez zu bilateralen Gesprächen.
Im Mittelpunkt standen dabei die Lage in Libyen, die Unterstützung demokratischer Transformationsprozess in der südlichen Nachbarschaft der EU und die Umsetzung der EU-Beschlüsse zur weiteren Stabilisierung des Euro.
Das Deutsch-Spanische Forum will hochrangigen deutschen und spanischen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft die Möglichkeit zum Meinungsaustausch geben. Das erste Forum fand 2002 in Madrid statt. Veranstalter des Forums sind die Fundación ICO aus Madrid und das Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das Forum steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff und König Juan Carlos I. von Spanien.
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