Schüler versuchen sich als Politiker
Forschungsgruppe Jugend und Europa organisiert das Planspiel "Der Landtag sind wir!" in Dorfen
14.11.2007 · Merkur Online
Die Forschungsgruppe Jugend und Europa am Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) hat in Kooperation mit dem Landtag dieses Pilotprojekt entwickelt, das an 100 bayerischen Schulen gestartet wird. Gymnasiallehrer Klaus Schilling hatte sich 2006 beim Landtag erfolgreich um die Teilnahme beworben.
Leo Meyer-Giesow, Florian Bischof und Andreas Schumann vom C·A·P hatten nun das ganztägige Projekt am Gymnasium vorgestellt und geleitet. Die Schüler der Klassen 10e und 10b schlüpften dabei aktiv und voller Elan in die Rollen der Landtagsabgeordneten. Dabei wurde originalgetreu in drei parlamentarischen Ausschüssen ein Gesetzesentwurf, "Wahlrecht ab 16 Jahren", bis zur Abstimmung im Plenum diskutiert und vorbereitet. Nach Stunden harter parlamentarischer Arbeit wurde das Gesetz dann erfolgreich zur Abstimmung gebracht, mit der Forderung nach mehr Sozialkundeunterricht an der Schule als Vorbereitung.
Ziel des Planspiels war es unter anderem, Abläufe wie etwa die Gesetzgebung in unserer parlamentarischen Demokratie praxisnah zu vermitteln und junge Menschen spielerisch für politische Arbeit zu begeistern. Das ist sicher gelungen, denn die Schüler haben auf diese Art eine ganze Menge gelernt, wie Klaus Schilling als Resonanz erfahren hat. Das Programm "Bayerisches Parlament im Klassenzimmer" sei ein sehr gutes und geeignetes Projekt, um politische Arbeit ins Bewusstsein junger Menschen zu rücken, befand auch Direktor Gerhard Motschmann.
Das Projekt begleitet wurde am Ende von den beiden Landtagsabgeordneten Hildegard Kronawitter (SPD) und Jakob Schwimmer (CSU). Sie zeigten sich hoch erfreut, über das Engagement der Dorfener Gymnasiasten. Das sei nicht an jeder Schule so. Die Politiker stellten sich Fragen der "Kollegen", wie Bezahlung, Nebentätigkeiten oder ehrenamtliche Politik-Ämter.
Die beiden Landtagsabgeordneten erklärten, sie hätten den Gesetzesbeschluss des Schülerparlamentes auch unterstützt. Es sei kein Problem wenn junge Bürger aktiv mitbestimmen könnten. Allerdings bringe das natürlich auch Pflichten mit sich. Allerdings nur auf kommunaler Ebene, betonte Schwimmer. Denn dort betreffe es die jungen Leute, in Bereichen wie Schule oder Daseinsfürsorge in den Kommunen besonders.
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