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Die EU und die Ukraine. Das Dilemma des strategischen Defizits

Buchvorstellung am C·A·P

Die EU und die Ukraine
Das Dilemma des strategischen Defizits
Von Dr. Rainer Bühling
Nomos Verlag, Baden-Baden
2018, 393 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-5403-8

Nomos Online

29.11.2018 · C·A·P



Der Autor Dr. Rainer Bühling und der Herausgeber Prof. Dr. Werner Weidenfeld waren sichtlich erfreut bei der Vorstellung des neuen Buches Die EU und die Ukraine. Das Dilemma des strategischen Defizits.

Im Zuge der Präsentation erklärte Rainer Bühling, welche Beweggründe ihn zur Arbeit an dem Buch motiviert haben: „Durch meine Tätigkeit als leitender Referent für Sicherheitspolitik im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung wurde ich oftmals mit der Thematik einer supranationalen sicherheitspolitischen Architektur auf Ebene der EU konfrontiert. Die aktuelle Ukraine-Krise bot in diesem Zusammenhang eine bemerkenswerte Fallstudie, welche mehrere, dringliche Kernkriterien auf sich vereint: sie findet innerhalb der erklärten Interessensphäre der Union statt, sie fordert die sicherheitspolitische Agenda der EU gleichermaßen wie die der Mitgliedsstaaten heraus und sie stellt die etablierten Institutionen der GASP hinsichtlich ihrer Funktionalität auf die Probe. Dabei ist es erstaunlich zu beobachten, wie die vorhandenen und in weiten Teilen bereits koordinierten Ressourcen der Union mangels einer strategischen Grundlage ungenutzt bleiben. Die gemeinschaftliche Krisenreaktion bleibt daher deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück.“

Werner Weidenfeld antwortete, indem er die neuen Einsichten und Informationen darlegte, die er dem Buch verdankte: „die Arbeit von Rainer Bühling offenbart Europas strategische Orientierungslosigkeit in einem empfindlichen Kernbereich der EU. Die Häufung der sicherheitspolitischen Herausforderungen, welche allesamt über die Grenzen und über die Kapazitäten der Nationalstaaten hinausgehen, verlangt nach gemeinsamen Antworten. Es ist die Aufgabe der Union diese zu liefern. Anhand der akribischen Aufarbeitung der europäischen Antwort auf die Ukraine-Krise wird deutlich, dass weder die Assoziierungsagenda noch der sich daran anschließende Integrationskonflikt mit Russland auf Basis einer ganzheitlichen Strategie beruhten. Dasselbe gilt für die immer noch andauernde Krisenreaktion der Union. Das Ergebnis verdeutlicht: Europa muss sich entscheiden, ob es auch in der sicherheitspolitischen Dimension eine erstzunehmende Rolle in der Welt einnehmen möchte. Der Weg hierzu führt über eine gemeinsame Strategie welche nicht nur auf dem Papier existiert.“


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