CSU - quo vadis?
Interview mit Prof. Dr. Werner Weidenfeld anlässlich des CSU-Parteitags in München
29.10.2010 · rbb Info Radio
In München beginnt am Freitag ein zweitägiger Parteitag der CSU. Hauptthema des Treffens mit rund 1000 Delegierten in der Münchner Messe ist die Parteireform. CSU-Chef Horst Seehofer will die CSU zur modernen "Mitmach-Partei" umformen. So sollen Mitgliederbefragungen auf allen Ebenen eingeführt werden. Ziel ist die Öffnung der Partei und die Stärkung der Basis. Die Parteispitze schlägt eine 40-Prozent-Frauenquote für die höheren Parteigremien vor. CSU-intern aber ist das nach wie vor umstritten.
Auf dem Parteitag stehen keine Vorstandwahlen an, die zweijährige Amtszeit der derzeitigen Parteispitze läuft bis Herbst 2011. Überlagert wird der Kongress von der Personaldebatte um Seehofer und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der CSU-intern bereits als Nachfolger gehandelt wird. Seehofer bekräftigte in einem Interview, dass er auch 2011 wieder antreten will.
Nach Einschätzung von Prof. Werner Weidenfeld, Direktor und Politologe an der Universität München, ist die "Seele der CSU tief verletzt". Die Partei sei in ihrem Inneren betroffen und denke über die Zukunft der CSU nach. Die Personaldebatte werde sich aber jetzt nicht zuspitzen und mit einem Führungswechsel enden. Die angestrebte Parteireform sei eine Form der Vernunft, auf Bedürfnisse zu reagieren. Die CSU wolle ein Signal setzen, dass sie zu einer Umkehr bereit sei.
Die Fragen stellt Oliver Rehlinger.
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