Deutschlands Sicherheit
Arne Schönbohm zu Gast im C·A·P-Kolloquium
29.04.2010 · C·A·P
Prof. Dr. Werner Weidenfeld und Arne Schönbohm
Ein Blick auf die Kriminalitätsstatistik verrät, dass die Aufklärungsquote bei circa 6 Millionen Straftaten 55 Prozent beträgt und damit relativ hoch liegt. Entwarnung möchte Schönbohm aber dennoch nicht geben. Zum einen, da es vermehrt zu Einsparungen bei den über 300.000 staatlichen Sicherheitskräften auf Bundes- und Landesebene kommt. Alleine das Land Brandenburg reduziert die Zahl seiner Polizisten von derzeit etwa 8.000 auf 6.000. Zum anderen, weil sich die Art und Weise der Gefährdung heute grundlegend verändert hat. Beispielsweise eröffnet die Vernetzung moderner Gesellschaften durch das Internet Kriminellen neue Möglichkeiten, bei deren Bekämpfung die Sicherheitsbehörden meist hinterher hinken. Nicht zu vernachlässigen ist auch die in vielen Bereichen gestiegene Gewaltbereitschaft. So waren etwa die Mai-Krawalle früher auf Hamburg und Berlin beschränkt, breiten sich aber von Jahr zu Jahr auch auf andere Städte aus.
Vor allem zwei Defizite lassen sich in diesem Kontext erkennen: Erstens ist Deutschlands Sicherheitsarchitektur derzeit kaum in der Lage auf diese neuen Herausforderungen angemessen zu reagieren. Die Fragmentierung in zahlreiche Sicherheitsbehörden, die zudem auf Bundes- und Landesebene verteilt sind, machte eine effektive Koordinierung nahezu unmöglich. Zweitens mangelt es Deutschland an einer tiefgreifenden Sicherheitsdebatte. Als Ausgangspunkt für eine umfassende Strategie müssen die Ziele, Instrumente und Grenzen für Sicherheit neu definiert werden.
Seine grundsätzlichen Überlegungen dazu hat Arne Schönbohm auch in einem jüngst veröffentlichtem Buch niedergeschrieben.
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