Seminarpraxis
Das Programm Betzavta/Miteinander richtet sich generell an alle Menschen, die ihre eigene Konfliktkompetenz stärken wollen. Besonders jedoch an Multiplikatoren der schulischen, außerschulischen und betrieblichen Weiterbildung und Führungskräfte, die die Methode selbst anwenden wollen und damit "Demokratie als Lebensform" in ihrem Alltag und ihrer Institution fördern wollen.
Es existiert ein großer Trainerpool an zertifizierten Trainerinnen und Trainern. Betzavta/Miteinander wird an verschiedenen Bildungseinrichtungen bundesweit angeboten.
Ein umfassend angelegtes Schulentwicklungsprojekt in NRW integriert Betzavta/Miteinander in die Entwicklung neuer Curricula.
Ein Projekt zur Entwicklung von Fortbildungsangeboten für Gedenkstättenmitarbeiter/innen baut mit Unterstützung der Akademie Führung & Kompetenz den Konflikt-Dilemma-Konflikt -Ansatz in das neue Konzept mit ein.
Im laufenden Master Studiengang "Demokratiepädagogische Schulentwicklung und Soziale Kompetenzen" an der FU Berlin ist Betzavta/Miteinander ein wesentlicher Bestandteil.
Evaluation
Das Programm wurde von der Pädagogischen Hochschule Freiburg wissenschaftlich evaluiert. Der Evaluationsbericht dazu befindet sich in der Publikation Evaluation Politischer Bildung. Ist Wirkung messbar? (als Download verfügbar).
Demnach wird die adaptierte deutsche Version von Betzavta/Miteinander vor allem als Programm zum sozialen Lernen, das präventiv auf die Konfliktlösungskompetenz der Teilnehmerinnen wirken soll, genutzt.
Befragt man die ausgebildeten Multiplikatoren nach der Wirkung des Programms, "wird deutlich, dass für die Mehrheit nach ihrer Ansicht die Teilnahme an dem Programm Auswirkungen auf ihre allgemeine Lebenspraxis hatte und ihre Lebensführung verändert hat " (S. 112). "Aus den Antworten der Befragten wird deutlich, dass für sie mit der Verwendung des Programms 'Miteinander' ein tendenzielles Einreißen der Differenz zwischen Handeln in beruflichen Rollen und der sonstigen Lebensführung als Person verbunden ist." (S. 112)
Beztavta/Miteinander wird also nicht in erster Linie als pädagogische Fortbildung verstanden, sondern eher als Programm zur Persönlichkeitsentwicklung, das umfassende Veränderungen bewirken kann.
"Im Zusammenhang mit anderen Ergebnissen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass einige der Befragten die Schulung weniger als formale Qualifikation denn als Vermittlung einer Überzeugung und einer veränderten Sicht der Welt verstehen." (S. 114)