Prof. Dr. Walther Stützle

Staatssekretär a. D. und ehem. Chefredakteur des "Tagesspiegels" - C·A·P-Fellow (2003-2016)

(* 9. November 1941; † 8. August 2016)

Im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik und der transatlantischen Beziehungen verbanden das Centrum für angewandte Politikforschung viele Bande mit Dr. Walther Stützle. Nach Reserveoffiziersausbildung und nach dem Studium der Politikwissenschaft (1962 bis 1966) zog es ihn im Laufe der Jahre nicht nur in alle Himmelsrichtungen und durch die ganze Republik, sondern auch als wissenschaftlichen Mitarbeiter ins Ausland, zunächst 1968 an das International Institute for Strategic Studies (IISS) nach London und von 1986 bis 1991 als Direktor des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) nach Schweden. Vor seiner Station in Stockholm war er von 1969 bis 1982 Mitglied des Planungsstabes des Bundesministers der Verteidigung Helmut Schmidt und dann persönlicher Referent und Leiter des Ministerbüros von Bundesverteidigungsminister Georg Leber; von 1977 bis 1982 leitete er den Planungsstab des Bundesverteidigungsministeriums. Zusätzlich fungierte er 1970 bis 1972 als Sekretär der Wehrstrukturkommission der Bundesregierung.

1983 wendete er sich dann 3 Jahre zunächst dem Journalismus zu und arbeitete bis zu seiner Zeit in Schweden als außen- und sicherheitspolitischer Korrespondent der Stuttgarter Zeitung. Nach seiner Tätigkeit bei SIPRI (1986 bis 1991) war er dann von 1991 bis 1994 stellvertretender Chefredakteur und schließlich von 1994 bis 1998 Chefredakteur und designierter Herausgeber des Berliner Tagesspiegels. Am 19. November 1998 erfolgte seine Ernennung zum Staatssekretär des Bundesverteidigungsministeriums, eine Position, die er bis Ende 2002 innehatte. Von August 2000 bis November 2002 war er zudem stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der bundeswehreigenen Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (GEBB).

Walther Stützle war in vielen Projekten des C·A·P aktiv und engagiert tätig. Er fungierte u.a. als "European Chairman for Security" in der "Transatlantic Strategy Group" zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen.