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Am 22. Juni 2010 trafen sich zum dritten Forum des Netzwerk Politischen Bildung Bayern, Kooperationspartner der Akademie Führung & Kompetenz, rund 70 politische Bildner und Bildnerinnen aus Schulen, Jugendverbände, Gedenkstätten, Institutionen der Erwachsenenbildung und Universitäten. Im Dokumentationszentrum des Reichsparteitagsgeländes Nürnberg wurden Herausforderungen für die politische Bildung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und unter Einsatz abwechslungsreicher Methoden diskutiert und weiterentwickelt.

Gabriele Rösing, Akademie Führung & Kompetenz

Nach der Begrüßung durch Miriam Apffelstaedt, Projektleiterin des Netzwerks Politische Bildung Bayern und Christian Fey, freier Mitarbeiter im Netzwerk, sowie durch Gabriele Rösing, Akademie Führung & Kompetenz und Werner Karg, Bayrische Landeszentrale für politische Bildung, gab es ein Podiumsgespräch, das sich mit den aktuellen Herausforderungen der politischen Bildung auseinandersetzte. Carolin Auner, Leiterin der Jugendbildung im Caritas-Pirkheimer-Haus Nürnberg  sowie Dr. Siegfried Schiele, ehemaliger Leiter der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg, formulierten provokante Thesen zu aktuellen Herausforderungen für die politische Bildungslandschaft in Deutschland. Neben dem Expertenwissen der Referenten wurde, mit Rückgriff auf die Methode des Fishbowl, auch die Expertise des Plenums mit einbezogen. Alle Tagungsteilnehmerinnen konnten sich nach Wunsch einbringen, nachfragen oder mitdiskutieren.

Anschließend konnte die Diskussion des Sofagesprächs bei informellen Kaffeegesprächen aufgegriffen und im Dialog mit einem anderen Teilnehmer fortgeführt werden. In gegenseitigen Interviews, erzählten sich die Teilnehmenden von ihrer individuellen Perspektive auf die angesprochenen Herausforderungen. Das für den Partner interessanteste Zitat dieses Gesprächs wurde auf eine Moderationskarte geschrieben und anschließend aufgehängt.

Tischfeedback

Nach diesen Inspirationen wurden die Teilnehmenden aufgefordert, Themen für die erste Open-WriTable-Phase einzureichen. Die Open WriTable-Methode ergänzt die Open-Space-Methode durch fortlaufende und direkte Protokollierung der Ergebnisse auf der Tischdecke. Der Open WriTable wurde im Rahmen des Netzwerkforums das erste Mal erprobt.

Diskutiert wurde über folgende Themen:

• Chancen und Grenzen des Web 2.0.
• Demokratie braucht PR!
• Demokratische Schule
• Unterschiedlichkeit politischer Bildung: Konkurrenz - Synergie?
• Finanzierung
• Dialogformen zwischen Politikern und Politischen Bildnern
• Im Web 2.0.: Braucht’s uns überhaupt?
• Entscheidungsprozesse im Web 2.0.
• Was muss man / frau wissen?

Ein Vortrag zum Thema „Herausforderungen des Web 2.0 für die politische Bildung“ von Thomas Bernhardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Professur „Didaktische Gestaltung multimedialer Lernumgebungen“ an der Universität Bremen, Blogger und Web 2.0.-Experte, bot anschließend interessante Einblicke und Erkenntnisse zu den Teilhabeformen im Internet. Am aktuellen Beispiel der Kampagne „Pro Gauck“ wurden die Möglichkeiten neuer Kommunikations- und Aktivierungsformen durch das Web 2.0 dargestellt.

Nach der zweiten Phase des Open WriTable wurden die Ergebnis-Tischdecken zusammengetragen und aufgehängt. Anschließend konnten die Teilnehmenden die Notizen der Gruppen lesen und im Forum kommentieren.

Parallel zu den Vorträgen und Diskussionen des Forums hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich durch den Projektinfomarkt über aktuelle Initiativen zu informieren und auszutauschen.

Zusätzliche Informationen zu Methoden und Ereignissen der Tagung gibt es direkt beim Netzwerk Politische Bildung Bayern. Das nächste Forum des Netzwerks wird am 9. und 10. Juni 2011 in der Evangelischen Akademie in Tutzing stattfinden.