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Polen und Deutsche in Europa

Gute nachbarschaftliche Beziehungen sind eine gemeinsame Bildungsaufgabe

22.11.2006 · Forschungsgruppe Jugend und Europa



Politische Unstimmigkeiten und gesellschaftliche Misstöne belasten derzeit die deutsch-polnischen Beziehungen. Ob es um das umstrittene Vertriebenenzentrum in Berlin, Gasgeschäfte oder gegenseitige unschöne Beschimpfungen in der Presse geht, all dies gibt Anlass zu ernster Sorge um die deutsch-polnischen Beziehungen. "Wir stehen in der Verantwortung", so lautet daher der Titel des aktuellen Aufrufs des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, den ihre Vorsitzende Dr. Angelica Schwall-Düren und die Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Rita Süßmuth aktuell unter www.polenunddeutsche.com gestartet haben.

Die Forschungsgruppe Jugend und Europa unterstützt nachdrücklich als langjähriger Projektpartner die Petition, in der es u.a. heißt:

 "Wir sind beunruhigt. Wir sorgen uns um die in den vergangenen Jahrzehnten erreichte deutsch-polnische Verständigung und wenden uns an die deutsche und polnische Öffentlichkeit. Beunruhigt sind wir über die in den letzten Jahren zunehmenden Versuche, eine zukunftsgerichtete Partnerschaft zwischen Polen und Deutschen in Frage zu stellen."

Aus Sicht der Forschungsgruppe Jugend und Europa ist hier nicht nur die Politik angesprochen, sondern es sind auch explizit Medien- und Bildungsverantwortliche in die Pflicht gerufen, um ein besseres gegenseitiges Kennenlernen aktiv zu unterstützen und gemeinsame Projekte auf der Basis von Wertschätzung und Gleichberechtigung  zur Stärkung des deutsch-polnischen Verhältnisses zu initiieren. Die junge Generation ist hierbei nicht nur Hoffnungsträger, sondern ebenso einer der wichtigsten gesellschaftspolitischen Akteure, wenn darum geht, die Zukunft in Europa gemeinsam zu gestalten.

Missperzeptionen, Empfindlichkeiten, Ignoranz, Überheblichkeiten und Minderwertigkeitsgefühle sind im deutsch-polnischen Verhältnis nichts Neues, nur sind sie offensichtlich aus ihrem bisher latenten Schattendasein in einigen Kreisen der Politik, bei einem zunehmenden Teil der Gesellschaft und den Medien manifest geworden. Speziell im Kontext der deutsch-polnischen Jugendarbeit versucht die Forschungsgruppe Jugend und Europa diesem entgegenzuwirken. Hierzu entwickeln die Mitarbeiter seit nunmehr über zehn Jahren erfolgreich Konzepte für die europabezogene Jugendarbeit. Die Schwerpunkte liegen bei der politischen Bildung in Europa, der Erziehung zu Demokratie und Toleranz und der Förderung von Partizipation für Projekte und Modelle im Bildungsbereich, die den interaktiven, interkulturellen und nachhaltigen Austausch der jungen Generation über Grenzen hinweg zum Ziel haben.

Weiterführende Literatur über Polen

Eva Feldmann, Polen: "Für Eure und unsere Freiheit". Zum Verständnis der polnischen Gesellschaft, Kultur und Identität. Mit einem Geleitwort des polnischen Außenministers a. D. Prof. Wladyslaw Bartoszewski
Frankfurt/Main 2000
IKO – Verlag für Interkulturelle Kommunikation
ISBN 3-88939-522-8  


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