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Russland, die EU und die baltischen Staaten

Perspektiven für die Vertiefung der baltisch-russische Zusammenarbeit

Matthes Buhbe, Iris Kempe (eds.): Russia, the EU and the Baltic States. Enhancing the Potential for Cooperation. Moscow, 2005.

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16.02.2006 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik



Internationale Expertengruppe unter Leitung des Centrum für angewandte Politikforschung

Seit dem Zerfall der Sowjetunion bleibt das Potential zur Kooperation zwischen den baltischen Staaten und Russland hinter den Möglichkeiten zurück. Die vielversprechenden Ansätze Anfang der 1990er Jahre, eine nachhaltige Partnerschaft zu begründen, scheiterten weitgehend. Vor allem die historischen Erblasten sowie die mit Vorurteilen beladenen gegenseitigen Wahrnehmungen wirken negativ auf die baltisch-russischen Beziehungen. Aus diesem Grunde wird die notwendige wirtschaftliche und grenzüberschreitende  Zusammenarbeit nach wie vor durch das Fehlen einer strategischen Perspektive beeinträchtigt. Mögliche Kooperation wird von der wechselseitigen geschichtlichen Befangenheit überschattet.

Die baltischen Staaten und ihre Beziehungen zu Russland sind für die Ostpolitik der Europäischen Union ebenso wichtig wie sensibel. Die baltischen Staaten stehen im Fokus sich überlappender Integrationsräume zwischen der Europäischen Union und Russland. So lange die baltischen Staaten keine konstruktiven Beziehungen zu Russland aufbauen, drohen sie von der europäischen Ostpolitik ausgeschlossen zu werden. Es gilt daher, die baltisch-russischen Beziehungen aus der Sackgasse geschichtlicher Befindlichkeiten herauszuführen und im europäischen Sinne zukunftsgewandte gemeinsame Interessen als Grundlage für die Zusammenarbeit zu betonen.

Das Centrum für angewandte Politikforschung leitet gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Arbeitgruppe von Experten aus den baltischen Staaten, Russland sowie den alten und neuen EU-Mitgliedstaaten. Die Publikation "Russia, the EU and the Baltic States. Enhancing the Potential for Cooperation" ist das Ergebnis eines ersten Treffens der Analytiker und Entscheidungsträger am 11. Oktober 2005 in Tallinn. Mit der kritischen Bestandsaufnahme und richtungsweisenden Politikempfehlungen soll ein weißer Fleck auf der strategischen Landkarte Europas beseitigt werden.


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