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Was ist hier eigentlich los? Rechtsextremismus in Deutschland

Besonderes Problem: Rechtsextreme Gewalt und Opferzahlen

07.12.2011 · Britta Schellenberg



Der Rechtsextremismus in Deutschland zeichnet sich durch einen besonders hohen Grad an Gewalttätigkeit aus. Seit 1990 wurden nicht nur hunderte Menschen von Rechtsextremen verletzt, der Rechtsextremismus hat in Deutschland auch mindestens 137 (+10) Tote auf dem Gewissen. An der Zahl der Toten wird bereits ein deutliches Defizit im Umgang mit Rechtsextremismus sichtbar: Während zivilgesellschaftliche Akteure und Journalisten akribisch die lokalen Übergriffe zählten und addierten und heute 147 Tote (Tagesspiegel, DIE ZEIT, Opferperspektive Brandenburg) bzw. 181 (Amadeu Antonio Stiftung) nachgewiesen haben, weisen die staatlichen Aufzeichnungen davon lediglich 47 (+ nun 10 mehr) Todesfälle aus. Wissenschaftler und internationale Akteure arbeiten seit Jahren mit den zivilgesellschaftlichen Zahlen und erklären die staatlichen Zahlen seien unrealistisch und problematisch. Renommierte internationale Organisationen wie die OSZE/ODHIR und ECRI mahnen, Deutschland solle sich dem Problem der „gewalttätigen Vorurteilskriminalität“ endlich stellen und beklagen, Deutschland würde seine Opfer-Zahlen schönen. Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Problemkomplex „Rechtsextremismus in Deutschland“.

Eine ausführliche Analyse zur Entwicklung des Rechtsextremismus in Deutschland finden Sie unter:

Britta Schellenberg: Die radikale Rechte in Deutschland. Sie wird verboten und erfindet sich neu, in: Nora Langenbacher, Britta Schellenberg (Hg.): Europa auf dem „rechten“ Weg? Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Europa, Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Berlin, Projekt gegen Rechtsextremismus, Berlin, 2011, S. 59 - 83.


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