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Simulation „Zero Waste in Europe“

Planspiel beim Europäischen Forum Alpbach

01.10.2014 · Forschungsgruppe Jugend und Europa



Wir lässt sich der Plastikmüll in der EU sinnvoll verringern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das neue Planspiel „Zero Waste in Europe?!“ der Forschungsgruppe Jugend und Europa. Es kam erstmals beim Europäischen Forum Alpbach zum Einsatz. Vom 22.-23. August 2014 organisierte hier das Centrum für angewandte Politikforschung  dank der Unterstützung der Wirtschaftskammer Österreich WKO bereits zum zweiten Mal im Rahmen der politischen Gespräche eine EU-Simulation zum Thema „Political decision-making in the EU“.

Etwa 80 Studierende und junge Akademiker verschiedener Fachrichtungen und Nationalitäten schlüpften in die Rollen von Politikern, Diplomaten, Journalisten oder Lobbyisten. Dabei diskutierten sie lebhaft über die Reduzierung von Plastikmüll in der Europäischen Union zum Schutze der Umwelt und wichtiger Lebensressourcen.

Nach einer Einführung von C·A·P-Fellow Bettina Reiter zur Funktionsweise der Europäischen Union sowie zum Thema Plastikmüll in Europa, wurden die jeweiligen Rollen verteilt. In den verschiedenen Gremien des Europäischen Parlamentes, der Europäischen Kommission, dem Ministerrat sowie zweier Lobbygruppen und einer Pressegruppe, startete schließlich die Vorbereitungsphase. Hier erhielten die Teilnehmenden Materialien mit Informationen zu ihren jeweiligen Profilen sowie Hintergrundinformationen und entwickelten ihre persönlichen Strategien zur bestmöglichen Umsetzung ihrer Rolle.

Die neu gefundene Planspiel-Kommissarin für Umwelt stellte schließlich den (fiktiven) Richtlinienentwurf vor und die Arbeit in den einzelnen Gremien konnte beginnen. Mit viel Engagement und Elan starteten hitzige Diskussionen zwischen Plastikbefürwortern und -gegnern. Die Teilnehmer fanden sich rasch in ihre Positionen ein, suchten Koalitionen und gingen auch bilaterale Verhandlungen ein. Die fiktiven Kommissionsbeamten übernahmen dabei eine koordinierende Rolle, gleichermaßen zur Realisierung von Wirtschafts- und Umweltzielen in der Europäischen Union.

Das besondere Plus während der Verhandlungen waren echte 'Experten', die über jahrelange Erfahrung in den Europäischen Institutionen, Lobbygruppen oder im Bereich des Journalismus verfügen. Sie beobachteten die Verhandlungen und konnten jeweils aus dem eigenen Praxisblickwinkel einen wichtigen inhaltlichen und prozessualen Input liefern, was von den Teilnehmern äußerst positiv aufgenommen und sogleich für den weiteren Verhandlungsverlauf der Simulation genutzt wurde.

Nach einer Mittagspause – die auch weiterhin intensiv für bilaterale Verhandlungen und zur Kompromissfindung genutzt wurde – fanden Hearings statt, bei denen die beiden Lobbygruppen zunächst sehr anschauliche und überzeugende Präsentationen abhielten und sich schließlich für Fragen zur Verfügung stellten.

Schließlich konnten sowohl der Ministerrat als auch das Parlament einen Änderungsentwurf unter aktiver Mitwirkung der Kommission beschließen. Begleitet wurden die Verhandlungen durch eine Pressegruppe, die im Laufe des Tages zunächst eine Nachrichtensendung produzierte und schließlich eine Talkshow durchführte. Hier wurden die Ereignisse des Tages noch einmal aufgegriffen und die Ergebnisse diskutiert.

Die Simulation, durch die Eva Feldmann-Wojtachnia (Forschungsgruppe Jugend und Europa) gemeinsam mit Bettina Reiter leitete, wurde seitens der Teilnehmenden als auch vom C·A·P-Leitungs- und Planspielteam sehr positiv bewertet und stellte eine Bereicherung für alle Beteiligten dar.


Folgende Akteure aus Politik und Wirtschaft waren als Experten in das Planspiel “Zero Waste in Europe?!” eingebunden:

BITTERLICH Joachim, Ambassador (ret.), Professor, ESCP Europe Paris; former European, Foreign and Security Policy Advisor to Chancellor Helmut Kohl, Paris (F)

EGIT Alexander, Mag., Executive Director, Greenpeace in Central and Eastern Europe, Vienna (A)

EINEM Caspar, Dr., Vice President, European Forum Alpbach; President, oiip - Austrian Institute for International Affairs, Vienna (A)

FAROSS Peter, Secretary General, UEAPME - European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises, Brussels (B)

KEILER Albert, Dr., Technical Manager, ADLER-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG, Schwaz (A)

KLEINHEYER Bernd, Former External Consultant, GIZ - German Development Corporation, Bonn; International in-house consultant, Innovation Center of the Faculty of Mechanical Engineering, University of Belgrade (SRB)

MANDL Christian, MMag., Head, European Policy Coordination Department, Austrian Federal Economic Chamber, Vienna (A)

PFEIFER Georg, Mag., Head, Information Office of the European Parliament in Austria, Vienna (A)

REIMON Michel, MBA, Member, Group of the Greens/European Free Alliance, European Parliament, Brussels (B)

REITERER Michael, Dr., Principal Advisor, Asia and Pacific Department, EEAS - European External Action Service, Brussels (B)

SEIFERT Thomas, Mag., Deputy Editor-in-Chief, Wiener Zeitung, Vienna (A)

STOCK Markus, Mag., Head, EU-Office, Austrian Federal Economic Chamber, Brussels (B)

STUBENRAUCH Margareta, Dipl. Ing. Dr., Deputy Head of Division, EU-Coordination and Environment, Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Environment and Water Management, Vienna (A)


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