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Politik und Kommunikation

C·A·P-Forschungskolloquium mit Dr. Christoph Walther

09.02.2009 · C·A·P



Politik und Kommunikation stehen zueinander in einer vielschichtigen Beziehung. In seinen Ausführungen im Rahmen des Forschungskolloquiums am Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) untersuchte Dr. Christoph Walther, Vorstandsvorsitzender von CNC (Communications & Network Consulting AG), das komplexe Zusammenspiel beider Aktivitäten.


Prof. Dr. Werner Weidenfeld und Dr. Christoph Walther

Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sich politische Akteure in modernen Demokratien immer wieder um öffentliche Unterstützung und Zustimmung bewerben müssen, um ins Amt zu kommen bzw. im Amt zu bleiben, komme der politischen Kommunikation eine besondere Bedeutung zu. Dabei gebe es vier Erfolgsfaktoren der politischen Kommunikation: Bekanntheit, Popularität, Glaubwürdigkeit und Inhalt.

Die Bekanntheit entstehe durch das Agieren auf der politischen Bühne, so Walther. Ob die Bekanntheit positiv oder negativ konnotiert sei, spiele dabei zunächst keine Rolle. Die Popularität des Kommunikators steigere die Wirkung von Kommunikation jedoch zusätzlich. Als Beispiel verwies Walther in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass die Beliebtheit des neuen amerikanischen Präsidenten Barack Obama den Erfolg seiner Botschaften zusätzlich steigere. Dagegen werde der Erfolgsfaktor Glaubwürdigkeit häufig unterschätzt. Mangle es einem politischen Akteur an Glaub- bzw. Vertrauenswürdigkeit, so könne die kommunizierte Botschaft ihre Wirkung nur bedingt entfalten. Der letzte – und damit keineswegs der einzige – Erfolgsfaktor politischer Kommunikation sei der vermittelte Inhalt. Walther betonte, dass politische Kommunikation nur erfolgreich sein könne, wenn alle vier Faktoren gleichermaßen beachtet würden.

Abschließend brachte Christoph Walther die auf den ersten Blick selbstverständlichen, aber oft missachteten goldenen Regeln der politischen Kommunikation auf den Punkt: Grundsätzlich solle nur dann kommuniziert werden, wenn man etwas zu sagen habe. Vor allem komme es in der politischen Kommunikation aber darauf an, menschlich und authentisch zu sein.


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