Sicherheitsprobleme der Zukunft
C·A·P-Forschungskolloquium mit Udo Nagel, Prevent AG
23.07.2009 · C·A·P
Auch wenn in Deutschland die Zahl der Straftaten kontinuierlich gesunken ist, sind sicherheitspolitische Akteure doch mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert. Die fortschreitende Globalisierung sowie die steigende weltweite Mobilität tragen dabei zum Entstehen neuer Sicherheitsrisiken bei.
Udo Nagel und Prof. Dr. Werner Weidenfeld
Die Herausforderungen für die Bundesrepublik gestalten sich vielfältig. Als relativ hoch wird die Gefährdung durch den internationalen, insbesondere islamischen Terrorismus eingeschätzt. Auch von politischem Extremismus geht nach wie vor eine Gefahr aus. Als Konsequenz der zunehmenden Öffnung von Grenzen kommt jedoch auch der Wirtschaftskriminalität Bedeutung zu, die durch die derzeitige Wirtschaftskrise noch verstärkt werden könnte. Eine weitere Herausforderung stellt sich aufgrund der Zunahme neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, deren Möglichkeiten neue Formen der Kriminalität hervorbringen. Negative Auswirkungen auf die Sicherheitslage werden künftig zudem Klima- und Umweltkatastrophen, aber auch der demografische Wandel mit sich bringen.
Für sicherheitspolitische Akteure stellen sich bei der Bewältigung dieser Herausforderungen verschiedene Probleme. Nagel wies in diesem Zusammenhang zum einen auf die starke Medialisierung des Politikfeldes hin, die die Wahrnehmung von Sicherheit und damit sicherheitspolitisches Handeln maßgeblich beeinflusse. Spannungen erzeuge zum anderen die Debatte um die Privatisierung von Sicherheit, also die Übertragung von hoheitlichen Aufgaben auf private Sicherheitsdienstleister. Hier stelle sich die Frage nach technischer und politischer Verantwortlichkeit. Schließlich sei das Verhältnis von Politik und Polizei entscheidend für eine effektive Sicherheitspolitik.
Chancen für die Sicherheitspolitik identifizierte Nagel in einer engeren Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten. Dies können dazu beitragen, den Herausforderungen, die durch das kontinuierliche Zusammenfallen von innerer und äußerer Sicherheit entstehen, wirkungsvoll zu begegnen.
News zum Thema
New York Times article with statements by Michael Bauer
20.04.2016 · New York Times
Statement von Michael Bauer
02.04.2016 · BR
Der Politikwissenschaftler Prof. Werner Weidenfeld spricht über die weltweite Zunahme bewaffneter Konflikte und deren Folgen.
17.02.2016 · Focus Money 4/2016
Interview mit Prof. Dr. Werner Weidenfeld zur politischen Lage in Frankreich
09.12.2015 · Merkur.de
Interview mit Prof. Dr. Werner Weidenfeld zur IS-Terrorgefahr
25.11.2015 · HALLO München