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Hans Arnold: Europa im Umbruch

Auftakt der Vortragsreihe "Vision und Wirklichkeit: Die Zukunft Europas" im Gasteig München

Hans Arnold: Europa im Umbruch, Auftaktvortrag im Rahmen der Reihe Vision und Wirklichkeit - die Zukunft Europas der "Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule" in der "Black Box" im Gasteig, München, Dienstag, 27. März 2007, 19.00 Uhr.

Weitere Vorträge der Reihe

30.03.2007 · C·A·P



50 Jahre nach der Unterzeichnung der Römischen Verträge ist es an der Zeit für eine Bestandsaufnahme. So lädt das Centrum für angewandte Politikforschung (C·A·P) zusammen mit der Vertretung der Europäischen Kommission in München und der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule in den kommenden Wochen zu einer Vortragsreihe mit namenhaften Referenten aus dem In- und Ausland ein. Unter der Überschrift "Vision und Wirklichkeit: Die Zukunft Europas" geht es darum, Herausforderungen und Chancen der EU reflektieren. Im Rahmen seines Auftaktvortrages zeichnete Hans Arnold, Botschafter a.D., mit großer Detailkenntnis, mitreißender Rhetorik und klarem Standpunkt die Entwicklungslinien der Europäischen Union nach, um die aktuelle "Verfassung" der EU herauszuarbeiten.


Dr. Manuela Glaab, Hans Arnold, Stefanie Hajak (Fachgebietsleiterin Politik und Gesellschaft und Studienleiterin der Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule), Dr. Henning Arp.

Arnold, der unter anderem viele Jahre Botschafter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in Genf war, setzte bei seiner kurzen Reise durch die europäische Geschichte noch vor den Römischen Verträgen von 1957 an. Er skizzierte die ersten Schritte der Europapolitik, sprach von Erfolgen wie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die Probleme und Rückschläge verschwieg Arnold dabei nicht. Er verdeutlichte Entwicklungsstränge in der wechselhaften und episodenreichen Geschichte der EU, die maßgeblich die aktuellen Diskussionen bestimmen. Dabei erläuterte der frühere Diplomat die unterschiedlichen nationalen Befindlichkeiten und Motivationen der europäischen Akteure. Diese würden oft den europäischen Einigungsprozess beeinträchtigen. Arnold betonte, dass es jedoch auf die Kooperation dieser Staaten ankomme. Davon hänge schließlich das Funktionieren der EU ab.

In der anschließenden Diskussion, die von Dr. Henning Arp (Leiter der Regionalvertretung München der Europäischen Union in Deutschland) moderiert wurde, kamen aktuelle Herausforderungen an die EU zur Sprache. Die interessierten Zuhörer thematisierten den möglichen Beitritt der Türkei, die Stimmungslage in einzelnen Mitgliedsländern und diskutierten die Rolle der EU gegenüber den USA. Engagiert bezog Arnold Stellung in der Debatte. Er fand deutliche Worte für den ins Stocken geratenen Verfassungsprozess und ging auch auf die Berliner Erklärung anlässlich der 50-Jahres-Feier für die Römischen Verträge ein. Bei allen Problemen und Schwierigkeiten verteidigte Arnold die europäische Idee. Schließlich bestehe die Möglichkeit, Erreichtes zu stabilisieren und weiter zu verbessern. „Dafür sollten wir Europäer uns einsetzen.“

Auf diese Auftaktveranstaltung folgen bis Juni Vorträge von Prof. Dr. Andras Inotai (15. Mai, 19 Uhr in der Black Box am Gasteig), Daniel Cohn-Bendit (21. Juni, 19 Uhr im Europäischen Patentamt) und weiteren hochkarätigen Experten.


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