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Aktiv für Europa

Europapolitische Fortbildung für Multiplikatoren des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland

13.02.2006 · Forschungsgruppe Jugend und Europa



Vor dem Hintergrund des soeben erschienenen Weißbuchs über eine europäische Kommunikationspolitik veranstaltete die Forschungsgruppe Jugend und Europa im Auftrag der Hauptstelle des Dachverbands des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland e.V. CJD vom 31.01. bis 01.02.06 eine Fortbildung für Multiplikatoren der schulischen wie außerschulischen Bildung zur jugendgerechten Vermittlung von europäischen Themen in Bonn.


Eva Feldmann-Wojtachnia und Slawomir Stoch im Gespräch mit dem Tagungsleiter Thomas Kersiek vom CJD.

Unter Leitung der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Forschungsgruppe Jugend und Europa Eva Feldmann-Wojtachnia und Slawomir Stoch wurden in der zweitägigen Veranstaltung bundesweit 16 Multiplikatoren in der Planspielmethode ausgebildet. Ziel der Veranstaltung war es zum einen, zu einem tieferen Verständnis der Europäischen Union zu gelangen, zum anderen hierzu praktisch in jugendgerechten, interaktiven Methoden der Jugendbildungsarbeit ausgebildet zu werden. Im Mittelpunkt der Tagung stand neben dem Erfahrungsaustausch die Simulation "Europa neu gestalten. Die Europäische Union zwischen Vertiefung und Erweiterung", ein von der Forschungsgruppe Jugend und Europa entwickeltes Planspiels zur nächsten Erweiterungsrunde der Europäischen Union. Während der Fortbildung in Bonn begaben sich die Multiplikatoren zunächst zwei Tage lang selbst in die Rolle von politischen Entscheidungsträgern in der EU-Kommission, dem Ministerrat und dem Europäischen Parlament, um gemeinsam über den Beitritt von Kroatien und der Türkei zur Europäischen Union zu entscheiden.


Eine Talkshow im "Fernsehen" schließt den ersten Tag der Verhandlungen ab.

In der nachfolgenden Auswertungsphase waren sich die Teilnehmenden einig: "Europa" ist eine sehr komplizierte Thematik, die vor dem Hintergrund des angespannten Ausbildungs- und Arbeitsmartes gerade für junge Menschen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wohl kaum eine Methode eignet sich zur Veranschaulichung politischer Entscheidungs-, Struktur- und Institutionszusammenhänge nach Einschätzung der Praktiker so gut wie die handlungsorientierter Planspiele. An diese Grundüberlegungen schloss sich für die Multiplikatoren weiterführend die Frage an, wie europapolitische und jugendrelevante Themen sinnvoll verknüpft und adressatengerecht – besonders auch an benachteiligte Jugendliche - vermittelt werden können. Für die Ausgestaltung der weiteren Projektarbeit vor Ort wurde eine weiterführende Kooperation der Forschungsgruppe Jugend und Europa angeregt, um mit fachspezifischer Unterstützung gezielt auf die unterschiedlichen Ausgangsgegebenheiten einzugehen.

Zusammenfassend wurde von den Beteiligten unterstrichen, dass die Vorteile der eindeutig überwiegen, wenn auch die Vorbereitung zunächst etwas aufwendiger als bei anderen Methoden erscheint. Besonders in Hinblick auf die Zielgruppe Jugendliche unterstrichen sie

  • die Kreativität, die Dank der Simulationsmethode freigesetzt wird und dem jugendlichen Anspruch, sich mit eigenen Ideen in die Bildungsarbeit einzubringen, entgegenkommt,
  • die gute Möglichkeit durch das Planspiel, auch komplexere Zusammenhänge einfach verständlich zu machen,
  • wie auch den spielerischen Charakter, der gerade Jugendlichen den Zugang erleichtert.

Hinzu kommt, dass die Jugendlichen durch die Planspielmethode in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden und Wege der gemeinsamen, demokratischen Entscheidungsfindung in Teamarbeit praktisch erproben können. Durch die Übernahme von unterschiedlichen Rollen wird von allen Teilnehmenden politisches Denken und Handeln gefordert und gefördert. Im Ergebnis führt der Perspektivenwechsel, auf dem der didaktische Ansatz beruht, zu einer größeren Offenheit und einem besseren Verständnis der Politik gegenüber.

Die Fortbildung am CJD bot den Multiplikatoren die Möglichkeit, sich in der Schlussrunde über den eigenen Erfahrungshorizont hinaus gezielt über Wege zur Motivationsstärkung und inhaltliche Ansprüche der Bildungsarbeit im CJD auszutauschen. In der Schlussrunde zeigten sich alle Teilnehmenden hoch zufrieden über Inhalte, Methoden und Netzwerkbildung und regten eine baldige Fortführung an.

Die Forschungsgruppe Jugend und Europa hat eine ganze Serie an europabezogenen Planspielen entwickelt und steht mit dem Juniorteam Europa (einem bundesweiten Pool an jugendlichen Trainern) für Praxiseinsätze dieser Art bundes- und europaweit und zur Verfügung.


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