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Kronberger Nahostkonferenz blickt verhalten optimistisch in die Zukunft

Treffen von 50 Spitzenvertreter aus 21 Ländern

31.01.2005 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik




Marwan Mu'asher, stellvertr. Premierminister Jordaniens, US-Staatssekretär William J. Burns, Werner Weidenfeld, Liz Mohn.

Mit einem verhalten optimistischen Blick in die Zukunft endete die diesjährige Kronberger Nahostkonferenz der Bertelsmann Stiftung, zu der in diesem Jahr mehr als 50 Spitzenvertreter aus 21 Ländern und sechs internationalen Organisationen vom 23. bis 25. Januar 2005 zusammengekommen sind.

So habe sich im israelisch-arabischen Konflikt ein "window of opportunity" aufgetan, bei dem es nun darauf ankomme, die Chance zu einem Fortschritt im Interessenausgleich zwischen Israel und den Palästinensern zu nutzen. Nach einer erfolgreichen palästinensischen Präsidentenwahl und der israelischen Bereitschaft zum Rückzug aus dem Gazastreifen, müsse nun alles dafür getan werden, dass beide Seiten aufeinander zugingen.


Josef Janning, Staatssekretär Prinz Turki bin Abdallah bin Saud Al-Kabir, Saudi-Arabien, Werner Weidenfeld.

Neben dem israelisch-palästinensischen Konflikt bestimmten zentrale Themen wie das iranische Atomprogramm und die mögliche amerikanische Reaktion, der politische Reformprozess der Region und die Zukunft des Irak die dreitägige Konferenz:

Mit Blick auf die Wahlen im Irak zeigten sich zumindest die irakischen Regierungsvertreter zuversichtlich, dass eine Inklusion aller ethnischen und religiösen Gruppen gelingen könne. Zum politischen und wirtschaftlichen Reformprozess in den Ländern der Region zogen die Teilnehmer eine gemischte Zwischenbilanz; während arabische Vertreter auf das bereits Erreichte verwiesen, betonten andere Teilnehmer die Notwendigkeit der entschiedenen Weiterführung der Reformpolitik. So wies Professor Weidenfeld darauf hin, dass zwar die meisten Länder der Region eine kontrollierte Öffnung ihrer politischen Systeme unternommen haben, aber in keiner der regionalen Autokratien habe es bislang einen wirklichen demokratischen Machttransfer gegeben.


Felix Neugart, C·A·P, und Musab Al-Khatib, Direktor für Irak, Terramar GmbH.

Deutlich kritisch gesehen wurden die derzeitigen US-amerikanischen Drohungen gegen den Iran, gegebenenfalls mit militärischer Gewalt gegen das Atomprogramm des Landes vorzugehen. Nach Ansicht der Teilnehmer spiele dieser Kurs den Hardlinern in Teheran in die Hände. Vielmehr müsse eine Strategie des Dialogs, mit dem Ziel der Stärkung der Reformkräfte, betrieben werden. Hierbei komme den Europäern eine zentrale Rolle zu.

Die Kronberger Nahostkonferenz geht auf die Arbeit des Forschungsprojekts "Europa, der Nahe Osten und Nordafrika" von C·A·P und Bertelsmann Stiftung zurück. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung langfristiger Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und der Europäischen Union.


Werner Weidenfeld, Nasreen Berwari, Ministerin für kommunale Angelegenheiten und den öffentliche Sektor, Irak, Ghassan Salamé, ehem. Bildungsminister, Libanon.

Strategiepapier zur Konferenz

Europe und der Nahe Osten
Perspektiven für Engagement und Zusammenarbeit

herausgegeben von der Bertelsmann Forschungsgruppe Politik, Centrum für angewandte Politikforschung, München, Felix Neugart

Diskussionpapier der IX. Kronberger Gespräche vom 23. bis 25. Januar 2005 organisiert von der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, Christian-Peter Hanelt

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