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Transatlantische Herausforderungen

Austausch auf Einladung der Bertelsmann Stiftung zum transatlantischen Verhältnis in Berlin.

07.04.2004 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik




Prof. Dr. Werner Weidenfeld, Direktor des C·A·P, und John C. Kornblum, ehemaliger US-Botschafter in Deutschland.
Foto: Bertelsmann Stiftung

Dass es um das transatlantische Verhältnis nicht zum Besten bestellt ist, ist ein Gemeinplatz. Ebenso die Festellung, dass es ein funktionierendes Verhältnis brauche, um die strategischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Verwerfungen sind indes nicht allein durch unterschiedliche politische Auffassungen entstanden. Sie sind auch das Ergebnis von Wissensdefiziten diesseits des Atlantiks über die Mentalität der Weltmacht Amerika. Diese Defizite gab es immer schon; seit dem Ende des Kalten Krieges entfalten sie aber eine stärkere Wirkung. Insbesondere seit dem Beginn der Präsidentschaft George W. Bushs wuchs nicht allein hierzulande die Entfremdung, die der Schock des 11. September nur kurz anhalten konnte. Spätestens seit dem Feldzug gegen den Irak, scheint die transatlantische Kluft unüberbrückbar. Da braucht es Begegnungen wie in Berlin, zu der National Geographic und Bertelsmann Stiftung am 1. April unter anderen den ehemaligen Botschafter John C. Kornblum, den Kommentator James Fallows, den Schriftsteller Peter Schneider, den Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, Karsten D. Voigt, und Präsidiumsmitglied und C·A·P-Direktor Prof. Dr. Werner Weidenfeld eingeladen hatten, um sich über die transatlantischen Spannungen zu verständigen und Wege einer Wiederannäherung zu erkunden.

Auch der neue Kommunikationschef der Bertelsmann Stiftung, Dr. Richard Wagner, nahm an seinem ersten Arbeitstag daran teil und konnte beobachten, dass vielen Amerika als gefährliche Mischung von missionarischem Eifer und militärischer Hypermacht gilt, die ohne die Kontrolle durch internationale Institutionen Gefahr läuft, zur Bedrohung des Weltfriedens zu werden. Der historische Antrieb der Vereinigten Staaten, sich - mal mehr, mal weniger - der Verbreitung der Demokratie zu verschreiben, erschien indes einigen als nicht in erster Linie religiös aufgeladene Mission, sondern vielmehr als Ausdruck politischer Phantasie einer immer noch jungen Nation. Weidenfeld rief der Diskussionsrunde überdies in Erinnerung, dass die traumatische Verwundung Amerikas durch den Terror des 11. September ein Sicherheitsbedürfnis erzeugt hat, dass durchaus nicht irrational ist.


Prof. Dr. Werner Weidenfeld, Karsten D. Voigt, Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt, eine Teilnehmerin und Dr. Walter Stützle, Staatssekretär a.D. im Bundesverteidigungsministerium. Foto: Bertelsmann Stiftung.


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