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Krisenmanagement und das neue Europa

Konferenz des Herbert-Batliner-Europainstituts Salzburg

28.11.2003 · Bertelsmann Forschungsgruppe Politik




Dr. Wim van Meurs (links) bei seinem Vortrag in Wien.

Die EU steht mit der Aufnahme der osteuropäischen Staaten vor einer weiteren Phase ihrer historischen Entwicklung. In einer Welt des Übergangs zählt die Europäische Union zu den wenigen Stabilitätsproduzenten. Prävention, Konfliktmanagement und Intervention sind Stichworte, die nicht erst seit dem Kosovo-Krieg hoch auf der Tagesordnung sicherheitspolitischer Debatten stehen. Angesichts der weltweiten Konfliktelandkarte besitzt die Entwicklung neuer und der Ausbau bereits bestehender Instrumente des Krisenmanagements sowie der Gewaltprävention hohe Priorität in der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik wie auch in den internationalen Beziehungen.

Dass Konfliktregulierung und Konfliktprävention für die Welt und inbesondere für das Große Europa aktuell bleiben, zeigte die breite Arbeitspalette der Veranstaltung zu "Konfliktmanagement und Krisenintervention," die am 10.-12. November in der Diplomatischen Akademie Wien stattfand. Das Herbert-Batliner-Europainstitut Salzburg organisierte die Konferenz auf die Initiative von Erhard Busek, Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach. Aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und nach Möglichkeit Lektionen für die Krisen von heute zu ziehen - das waren die Themenschwerpunkte der Tagung.

Besondere Aufmerksamkeit wurde der Lage in dem neuen Großen Europa gewidmet. Neue Grenzen bedeutet neue Nachbarn und manche von denen befinden sich in einer instabilen Post-Konflikt-Situation, bei anderen sind die Konflikte noch nicht entschärft. Welche Rolle übernimmt die Europäische Union? Neue Erkenntnisse aus Praxis und Forschung vermittelten Sören Jessen-Petersen als Vorsitzender der Migration, Asylum, Refugees Regional Initiative (MARRI) im Stabilitätspakt für Südosteuropa, Michail Matthiesen vom Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union und Direktor für Zivile Krisenbewältigung und Koordination, Wolfgang Petritsch als ehemaliger Hoher Repräsentant der UN für Bosnien und Herzegowina und Monika Wohlfeld vom OSZE-Generalsekretariat. Das Fallbeispiel für Krisenmanagement war auf dieser Konferenz die Region Südosteuropa. Zu den Perspektiven Südosteuropas und die Rolle der Europäischen Union sprachen Gustav E. Gustenau als Stellvertretender Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik des österreichischen Verteidigungsministeriums, Erhard Busek als Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa und Christian Schwarz-Schilling als internationaler Streitschlichter für Bosnien und Herzegowina. Aus Sicht von in Konfliktmanagement und Krisenprävention engagierten Think Tanks eröffneten Wim van Meurs vom C·A·P und Nicolas Whyte von der International Crisis Group die Veranstaltung mit einem Brückenschlag zwischen akademisch-distanzierten und politisch-strategischen Betrachtungen neuer Konflikte und neuen Konfliktmanagements.


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